Der Drittligist RW Essen scheiterte beim Regionalligisten RW Oberhausen. Und auch der WSV hat in dem Wettbewerb schon oft früh und unerwartet den Kürzeren gezogen. Wer erinnert sich noch an den legendären K.o. beim TuS Borth?
Das Aus ist bitter, sportlich und finanziell. Weitaus härter treffen den WSV jedoch die Ausschreitungen von rund 40 Anhängern nach dem entscheidenden Gegentreffer in der Nachspielzeit. Dass sie stinksauer waren, ist verständlich. Das Herausreißen von Sitzschalen, das Beschädigen von Scheiben und Toilettenanlagen aber sicher nicht.
Ausschreitungen gibt es im Fußball an jedem Wochenende quer durch Deutschland. Es ist bestimmt kein Wuppertaler Alleinstellungsmerkmal, zumal es hier in der jüngsten Vergangenheit – auch dank der engagierten Arbeit des Fanprojekts – ruhig geblieben war.
Das macht die Sache keinesfalls besser. Zumal die Fans von der Nordtribüne bislang 13:54 Minuten zu Beginn der meisten Spiele nicht unterstützen, um gegen aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Maßnahmen der Sicherheitsbehörden zu protestieren.
Nun also die Randale, die mehrere Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs nach sich zieht. Die Polizei hat zahlreiche Personalien ermittelt. Ob der WSV die Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro, die die Stadt Meerbusch in Rechnung stellen wird, und die Strafe des Fußballverbandes an die Verursacher weiterleitet und/oder Stadionverbote ausspricht, hängt entscheidend davon ab, ob die Taten konkret zugeordnet werden können. Das ist Voraussetzung in einem Rechtsstaat.
Sicher ist dagegen: Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), die die Risikolage bei Sportveranstaltungen bewertet, wird die Ausschreitungen sehr genau analysieren und im Rahmen künftiger WSV-Partien berücksichtigen. Argumente dagegen sind momentan ziemlich rar.
Das alles trifft den WSV, dessen Etat vor Saisonbeginn erneut reduziert werden musste und der um jeden einzelnen Sponsor hart kämpft, zu einem absolut ungünstigen Zeitpunkt: Die junge, bislang durchaus engagierte Mannschaft, die in einer fußballtechnisch in der Vergangenheit lebenden Stadt den Klassenerhalt schaffen soll und in Büderich trotz bester Chancen einfach nicht traf, ist weiterhin von Verletzungen geplagt, gerade im Sturmbereich. Mit Kleiner, Schaub und Atmaca fehlen wichtige Spieler. Das Team braucht die Unterstützung. Die war im bisherigen Saisonverlauf meistens wirklich stark.
Der „schwarze Samstag von Büderich“ hat nun viel kaputtgemacht. Ob und wie schnell sich der Verein, der sich deutlich von den Vorkommnissen distanziert hat, davon erholt, hängt ganz entscheidend von der Reaktion von den Rängen ab. Der Auftakt gegen die Düsseldorfer U23 misslang.