Kommentar zu Verwaltung und Mitarbeitersuche Gemeinsam auf dem Weg

Wuppertal · Überall, so scheint es, stehen sich sogenannte „Lager“ unversöhnlich gegenüber. Da kann es nicht laut genug gelobt werden, dass sich bei der unbedingt notwendigen, großflächigen Personalsuche im Rathaus zwei „klassische“ Lager gemeinsam auf den Weg machen, um – ohne ihre jeweiligen Interessenschwerpunkte zu vergessen – ein Problem anzugehen, das, wenn es nicht gelöst wird, uns allen schmerzhaft auf die Füße fällt.

Die aktuellen Azubis der Stadt im pädagogischer Bereich.

Foto: Stadt Wuppertal

An der Spitze der städtischen Arbeitgeberseite befindet sich seit einem Jahr und acht Monaten Dezernentin Sandra Zeh. An der Spitze des Personalrates, der die Interessen der Arbeitnehmer vertritt, seit einem Jahr und zwei Monaten Christina Escher.

Beiden Frauen ist deutlich anzumerken, dass sie gewillt und sehr interessiert sind, durch vernünftiges Miteinander dafür zu sorgen, die Stadt insgesamt als Arbeitgeber attraktiv zu machen. Und für Menschen, die in der Verwaltung arbeiten möchten, aber eventuell durch ihren bisherigen Ausbildungs-, Studiums- oder Berufsweg nicht die oft sehr starren Einstellungsvoraussetzungen erfüllen, trotzdem Wege zu ebnen.

Stefan Seitz.

Foto: Bettina Osswald

Es ist beruhigend zu sehen, dass diese Problematik im Rathaus (endlich) gesehen wird. Denn wenn nicht genug Menschen (und gern!) in der Verwaltung arbeiten, werden (Termin-)Schwierigkeiten bei Einwohnermelde- oder Straßenverkehrsamt, bei Bauanträgen, in der Ausländerbehörde und auch an vielen anderen Stellen nicht nur auf dem heutigen Stand bleiben, sondern viel schlimmer werden. Verwaltung braucht Menschen. Genug Menschen. Denn die kümmern sich um die vielen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger.

Um dieses „Kümmern-Können“ zu garantieren, gibt es ein eigenes städtisches Ausbildungs-Center, das „Wuppertalent-Zentrum“ (WTZ). Dazu umfassende Willkommens-Aktivitäten für „Neue“, aber auch ehrliche „Abschieds-Gespräche“ mit allen, die von sich aus gehen, um herauszufinden, woran es hapert. Und dass Auszubildende eine Wuppertaler Übernahme-Garantie bekommen, sollte auch nicht unerwähnt bleiben.

Ich kenne die vielen Gesichter der Verwaltung durch meine etwa drei Jahrzehnte als Rundschau-Redakteur sehr gut. In ihren speziellen Bereichen haben Sandra Zeh und Christina Escher gerade eine neue, eine andere Kultur etabliert. Das ist ein gutes Signal für Wuppertal.