Da geht es ums Einwohnermelde- oder Straßenverkehrsamt, um Baugenehmigungen, die viel zu lange dauern. Oder ums Ausländer-Ressort, das einen riesigen Berg von Einbürgerungsverfahren vor sich herschiebt. Dass in diesen Bereichen – und manchen anderen – die Dinge nicht rund laufen, hat ganz wesentlich mit der Zahl der dort arbeitenden Menschen zu tun.
Genau diese Zahl aber ist in den vergangenen Jahren aus Sparzwanggründen kontinuierlich heruntergefahren worden. Weil natürlich das Sparen am Personal stets das Instrument ist, das am meisten Geld „einbringt“.
Wirklich gewehrt hat sich niemand aus den Ratsparteien gegen dieses „die Verwaltung schrumpfen“ – oder ich sage es klipp und klar: gegen dieses Kaputt-Sparen. Und auch in der Bevölkerung herrschte (und herrscht noch immer) ein „braves“ Einverständnis: Die Stadt muss ja sparen – und die Verwaltung ist eh zu groß.
Nein, ist sie nicht! Jetzt, wo sich beispielsweise in den oben genannten Ämtern die Folgen der vor langer Zeit schon von namhaften Sparfüchsen sehenden Auges eingestielten Unterbesetzung krass und deutlich zeigen, ist das Geschrei groß. Überall.
60 neue Stellen bei der Stadt. Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der wirkliche Bedarf ist deutlich größer. Und die KI, die von den immer gleichen Herr- und Damenschaften so gelobt und als Löserin aller Probleme gepriesen wird? Die kann man natürlich oft gut nutzen. Aber für das Gespräch, den Kontakt, die kenntnisreiche Flexibilität bei hochkomplexen, individuellen Bürgeranliegen – dafür braucht man echte Menschen. Die übrigens dann, wenn sie wissen, dass auf ihren Schreibtischen nicht Hunderte von Anliegen lagern, die sie in Wahrheit nicht schaffen können, auch besser arbeiten. Und entspannter im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern sind.
Deswegen ist eine deutliche Aufstockung von Personal in der Verwaltung nicht nur für „draußen“ gut und wichtig, sondern auch für „drinnen“. Weil beides zusammenhängt.
Ich habe vor vielen Jahren ein Gespräch mit jemandem gehabt, der lange Zeit in der Kämmerei Verantwortung trug. Er sagte mir seinerzeit schon: An Verwaltungspersonal sparen dürfe man niemals da, wo es um den Kontakt mit den Menschen geht. Der Mann hatte natürlich recht. Und hat es noch immer.
Der entscheidende Baustein des gesamten Problemkomplexes ist dieser: Die Kommunen müssen entlastet und wieder handlungsfähig gemacht werden. Düsseldorf und Berlin sind am Zug.