Der Boss eines amerikanischen Software-Unternehmens kuschelt beim Coldplay-Konzert mit seiner heimlichen Geliebten in der Loge und wird dabei von der Kiss-Cam auf die Stadion-Leinwände übertragen. Jetzt ist seine Firma weltberühmt, aber er leider nicht mehr der Chef.
nd Donald Trump kümmert sich unterdessen darum, dass Satiriker entlassen werden, die ihn im Fernsehen lächerlich machen. Ich ziehe ihn ja auch und völlig zu Recht regelmäßig durch den Kakao. Sollte nächste Woche an dieser Stelle hier nichts stehen, wissen Sie also Bescheid ...
Deshalb erzähle ich besser jetzt schon, dass ich neulich bei der politischen Diskussion mit einem 25-Jährigen folgenden Satz sagte: „Der Trump is ok sonn Vierschrötigen ...“ Diese Äußerung brachte mir allerdings nicht die erhoffte Zustimmung, sondern einen ziemlich ratlosen Blick und eine Gegenfrage ein: „Was soll der sein?“
Es stellte sich alsbald heraus, dass das schöne alte und nicht nur in Wuppertal, sondern bundesweit gebräuchliche Wort „vierschrötig“ offensichtlich bei jüngeren Menschen unter 30 komplett unbekannt ist. Dabei hat es doch eine ellenlange Geschichte, die schon im Mittelalter begann und darauf fußt, dass etwas mit nur vier Schlägen vierkantig gemacht wurde. Also ganz grob ohne große Feinheiten. Entsprechend bedeutet vierschrötig so viel wie plump, derb, gedrungen oder primitiv und darf allein schon wegen Trump keinesfalls aussterben.
Dergestalt alarmiert fragte ich weitere wunderschöne Wörter ab, die für uns früher noch zum ganz normalen Sprachgebrauch gehörten:
„Kennst du Fisimatenten?“ - „Wie bitte?“
„Oder Heiermann?“ - „Keine Ahnung.“
„Und Backfisch?“ - „Der von der Kirmes?“
„Blümerant?“ - „Nee.“
„Nuckelpinne?“ - „Ist das was für Babys?“
„Dreikäsehoch?“ - „Nie gehört.“
„Oder Lümmeltüte?“ - „Nee, aber ich kann mir denken, worum es geht: Das sind diese Dinger für den ersten Schultag mit Süßigkeiten drin, oder?“
Ich klärte den jungen Mann darüber auf, dass es bei Lümmeltüten im weitesten Sinn schon um kleine Kinder geht, aber irgendwie anders, und startete einen letzten verzweifelten Versuch:
„Kleinod?“ - „Das kenne ich, das ist was Kostbares!“ Wären wildfremde Baby-Boomer da gewesen, hätten wir uns in den Armen gelegen.
Es gibt noch Hoffnung - zumal „Kleinod“ schon 2007 auf Platz 1 einer Liste mit den schönsten vom Aussterben bedrohten Wörtern der deutschen Sprache rangierte und trotzdem immer noch lebt. Nur schade, dass wir es für Trump so gar nicht gebrauchen können ...
Bis die Tage!