Damals ging es um zwei Elberfelder, die in einen Streit geraten waren, der dann so ausartete, dass der eine den anderen mit einem Hammer niederschlug. Das ist eigentlich nicht schön, aber trotzdem lustig, weil der Vorfall ausgerechnet in der Harmoniestraße passierte ...
Zu solchen kleinen Leckerbissen zähle ich auch die immer häufiger zu hörenden Verhunzungen von Redensarten. Neulich las ich beispielsweise ein Zitat des neuen deutschen Radsporthelden Florian Lipowitz, der sich nach nur 3.320 Kilometern im Sattel im Anschluss an die Tour de France eine kurze Auszeit genommen hatte. Er bekannte aber: „Das fiel mir nicht ganz so einfach ...“
Bis neulich hieß das eigentlich noch „Das fiel mir schwer“ oder „Das fiel mir nicht leicht“, aber ich würde vielleicht auch nicht mehr ganz so präzise formulieren, wenn man mich vorher in drei Wochen mit dem Rad 51.550 Höhenmeter hinauf gescheucht hätte. Ich verstehe immer noch nicht, warum die so schweinsteure Fahrräder haben und dann da nicht mal ein E-Bike-Motor drin ist drin ist ...
Noch vor Lipowitz war mir ein bundesweit unbekannter Reality-Star namens Maurice aufgefallen, der im RTL-Dschungelcamp völlig zu Recht anmerkte: „Ich bin hier schlecht am Platz.“ Schlecht war wahrscheinlich auch seine Schule, die es offensichtlich versäumt hat, ihn beizeiten mit der Redewendung „ich bin hier fehl am Platz“ vertraut zu machen.
Weil diese kleinen Fehlleistungen aber nur gesprochen sind, werden sie ähnlich schnell wieder vergessen wie Olaf Scholz oder Wahlversprechen. Anders sieht die Sache aus, wenn es um schriftliche Patzer geht. Gut gefallen hat mit in diesem Zusammenhang ein Text im Magazin „Jolie“. Er drehte sich um exklusive Genüsse aus der Hand von „begnadigten Köchen“, die in Wirklichkeit wahrscheinlich gar nicht im Gefängnis gewesen, sondern einfach nur deutlich begnadeter als die Autorin waren.
Richtig schlimm wird die Sache aber erst, wenn solche Fehler gar nicht mehr rückgängig gemacht werden könnenn, weil Sie beim Tätowieren passiert sind und auf ewig von Ärmchen, Beinchen und anderen faltigen Körperstellen grüßen. Diese Gefahr droht natürlich insbesondere, wenn man sich bedeutende Botschaften in fremden Sprachen oder schlimmer noch mit fremden Schriftzeichen in die käsige Schwarte stechen lässt. Schließlich weiß letztlich kein Mensch, ob das chinesische Geschlöngels auf dem Unterarm wirklich „Kraft. Liebe. Familie.“ oder nicht vielleicht doch „Jägerschnitzel. Pommes. Kleiner gemischter Reissalat.“ heißt.
Ehe Sie jetzt sagen, das wäre an den Haaren vorbeigezogen (das ist übrigens auch ein sehr beliebter Reality-Star-Versprecher), sollten Sie wissen, was der weltberühmten Sängerin Ariane Grande passiert ist. Die wollte sich nämlich 2019 den Titel ihrer neuen Single „7 Rings“ auf Japanisch in die Handfläche tätowieren lassen. Leider hat das nicht ganz geklappt, weshalb da dann übersetzt „kleiner Grill“ stand.
Der Reparaturversuch durch Hinzufügen eines weiteren Zeichens konnte die Sache auch nicht retten. Danach hieß das Ganze übersetzt „Grillfinger“. Ariana Grande hat deshalb jetzt auf roten Teppichen immer die Hand in der Hosentasche. Es fällt ihr offensichtlich nicht ganz einfach, mit dem Grillfinger zu leben. ...
Bis die Tage!