Denn der Pegel der kleinen Beyenburger Talsperre (465.000 Kubikmeter) sei immer relativ gleich hoch. 2021 sei vielmehr der hohe Wasserstand in der großen Wupper-Talsperre das Problem gewesen. Sie musste dementsprechend zu viel Wasser abgeben, das im weiteren Verlauf für die Überschwemmungen sorgte.
Momentan jedoch ist die Wupper-Talsperre (25 Millionen Kubikmeter) nur zu knapp einem Drittel gefüllt, von daher bleibe genügend Spielraum für Regulierungen. Der wird gegenwärtig sogar eher für mögliche Niedrigwasser-Probleme benötigt, denn für gute Wasserwerte braucht der Referenz-Messpunkt an der Kluse 3.500 Liter Durchfluss pro Sekunde. Um aber die dafür nötigen Reserven der Talsperren nicht zu früh aufzubrauchen, hat der Wupperverband vor kurzem den Abfluss reduziert. Derzeit sind es nur 2.500 Liter, die sekündlich die Kluse passieren.
„Wir beobachten die möglichen Effekte auf das Ökosystem natürlich genau, um gegebenenfalls gegensteuern zu können“, sagt Ilona Weyer. Problematisch seien in erster Linie die ausgebliebenen Frühjahrsniederschläge gewesen. Sie sorgen normalerweise für volle Talsperren, mit denen man im Anschluss trockene Sommerperioden überbrücken kann.
In diesem Jahr hingegen musste teilweise sogar Wasser von der vorgelagerten Bever-Talsperre an die Wupper-Talsperre abgegeben werden, was man eigentlich nicht gerne tut: Schließlich sorgte der niedrige Pegel an der Bever-Sperre zuletzt im Verbund mit Sonneneinstrahlung für eine Blaualgen-Bildung, die zu Badeverboten führte.