„Durch die langanhaltende Trockenphase von Februar bis April konnten die Brauchwassertalsperren (…) im Jahr 2025 weniger Wasservorrat für den Sommer einspeichern als üblich. An der Messstelle Bever-Talsperre handelt es sich um die dritttrockenste Periode (Februar, März und April) seit 118 Jahren Datenaufzeichnung an dieser Station“, so der zuständige Wupperverband.
Daher sei insbesondere die größte Brauchwassertalsperre im Wuppergebiet, die Wupper-Talsperre, mit einem niedrigen Füllstand in das Frühjahr gestartet. Die Trockenheit habe auch dazu geführt, dass man „schon sehr früh im Jahr das Ökosystem Wupper mit Wasser aus der Wupper-Talsperre und den weiteren Brauchwassertalsperren, zum Beispiel der Bever-Talsperre, unterstützen musste“.
Demnach hat die Wupper-Talsperre einen für Anfang Mai „deutlich zu niedrigen Füllstand“. Aktuell liege der Stauinhalt in der Hauptsperre bei 47 Prozent (11,8 Millionen Kubikmetern): „Im Idealfall hätte diese jetzt einen Füllstand von 90 Prozent (22,5 Millionen Kubikmeter). Ein niedriger Füllstand hat Folgen für das Ökosystem der Talsperre und kann unter anderem zu einer erhöhten Erwärmung, verringerter Sauerstoffverfügbarkeit und dem vermehrten Auftreten von Algenblüten über die Sommermonate führen.“
Der Wasservorrat müsse, wenn kein ergiebiger Regen fällt, „noch Monate ausreichen, um die Niedrigwasseraufhöhung zu ermöglichen. Bereits in Trockenphasen der Jahre 2022 und 2023 wurde diese um knapp 15 Prozent reduzierte Wasserführung der Wupper umgesetzt.“
Der Verband will die Auswirkungen der Maßnahme in jeweils kurzen Abständen überprüfen: „Bereits erfolgte Untersuchungen aus den Vorjahren zeigten, dass die geplante situative Reduzierung keine erheblichen negativen Auswirkungen auf die Gewässerökologie der Wupper hatte.“ Die Bezirksregierung Köln als Aufsichtsbehörde habe zugestimmt. Ob weitere Maßnahmen notwendig sind, sollen die kommenden Monate zeigen.
In Trockenzeiten unterstützen die Wupper-, Bever-, Brucher- und Lingese-Talsperre – die Wupper mit Talsperrenwasser. Sie sorgen dafür, dass die Wupper einen Mindestwasserstand hat und nicht austrocknet. „Außerdem wird mit dem Talsperrenwasser eine gute Durchmischung in der Wupper gewährleistet, in die unter anderem auch das in den Kläranlagen gereinigte Abwasser abgegeben wird. Die Niedrigwasseraufhöhung durch die Talsperren ist daher eine wichtige Stütze des Ökosystems Wupper“, heißt es.
Parallel sollen die Talsperren dem Hochwasserschutz dienen. Durch den freien Stauraum in den Talsperren können Regenmengen gepuffert und somit Abflüsse in der Wupper gemindert werden: „In der Wupper-Talsperre zum Beispiel hält der Wupperverband in den Wintermonaten 9,9 Millionen Kubikmeter Stauraum (knapp 40 Prozent in Bezug auf den maximalen Stauinhalt) als Puffer frei, den sogenannten Hochwasserschutzraum. Im Sommer wird ein Sommerretentionsraum freigehalten. Dieser beträgt an der Wupper-Talsperre 2,5 Mio. Kubikmeter. Bei Bedarf – wenn große Regenmengen angekündigt werden – kann dieser Puffer durch vorherige Abgabe vergrößert werden.“