„Seit dem Frühjahr hat es nur sehr wenig geregnet. Daher sind die Zuflüsse zu den Talsperren bereits seit Monaten sehr niedrig. Gleichzeitig geben die Brauchwassertalsperren Wasser ab, um das Ökosystem Wupper zu unterstützen“, so der Wupperverband.
In den vergangenen fünf Monaten hat die Wupper-Talsperre demnach mit Unterstützung der weiteren Brauchwasser-Talsperren am Oberlauf der Wupper rund 35 Millionen Kubikmeter Wasser an den Fluss abgegeben und somit die Mindestwasserführung gewährleistet. Der Stauinhalt der Wupper-Talsperre liegt aktuell bei 31 Prozent, die Bever-Talsperre ist aktuell zu 48 Prozent gefüllt.
„Auch die insbesondere in der zweiten Aprilhälfte gefallenen Niederschläge konnten das Niederschlagsdefizit der Periode 1. Februar bis 30. Juni nicht ausgleichen. Für diese Fünfmonatsperiode liegen die gefallenden Niederschläge mit 50 Prozent deutlich unterhalb des langjährigen Mittels“, so der Verband. „Im Jahr 2025 ereignete sich seit der Inbetriebnahme der Wupper-Talsperre im Jahr 1987 die trockenste Fünfmonatsperiode. Auch werden die für die aktuelle Woche prognostizierten Niederschläge das Defizit nicht ausgleichen können.“
In Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln wird seit Montag (7. Juli) die Abgabe aus den Talsperren an die Wupper erneut angepasst. „Es wird so viel Wasser abgeben, dass zusammen mit dem natürlichen, allerdings momentan sehr geringen Zufluss von Wupper und Nebenbächen unterhalb der Wupper-Talsperre insgesamt 2.500 Liter pro Sekunde am Wuppertaler Pegel Kluser Brücke fließen“, heißt es.
Eine erste Anpassung war Anfang Mai erfolgt. In diesem ersten Schritt hatte der Wupperverband die Niedrigwasser-Aufhöhung von 3.500 Liter pro Sekunde am Pegel Kluser Brücke auf 3.000 Liter pro Sekunde reduziert. Nun werden also weitere 500 Liter pro Sekunde eingespart. Der Wasserstand am Pegel Kluser Brücke ist somit rund fünf Zentimeter niedriger als bei einer Mindestwasserführung von 3.500 Litern pro Sekunde,“
Hintergrund ist, dass der bereits deutlich gesunkene Wasservorrat in den Brauchwassertalsperren am Oberlauf der Wupper über die Sommermonate noch so lange wie möglich reichen und gleichzeitig ein ökologischer Schaden in den Talsperren selbst vermieden werden soll“, heißt es.
Die Niedrigwasser-Aufhöhung ist eine der Hauptaufgaben der Brauchwassertalsperren, für die sie vor Jahrzehnten gebaut wurden: „Angesichts der Folgen des Klimawandels wird diese Aufgabe immer wichtiger: Die Talsperren sorgen mit ihrem Wasservorrat für einen gewässerökologisch notwendigen Mindestwasserstand und eine gute Durchmischung der Abgaben von gereinigtem Abwasser aus den Kläranlagen in der Wupper.“
Der Verband begleitet die Auswirkungen der verringerten Wasserführung nach eigenen Angaben „mit einem engmaschigen und umfangreichen Gewässermonitoring. Hierzu wird die Wasserqualität an mehreren Messstellen im Gewässerverlauf wöchentlich und an einer besonders relevanten Messstelle mit einer mobilen Messstation kontinuierlich in Niedrigwasserlagen untersucht.“
So werden „die Auswirkungen der reduzierten Wasserführung im Fluss auf die Lebensbedingungen der Gewässerorganismen fortlaufend überprüft. Bei Überschreitung von definierten Schwellenwerten und Kriterien, welche mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt worden sind, erfolgt kurzfristig eine Erhöhung der Mindestwasserführung auf 3.500 Liter pro Sekunde.“