„Die Wüste lebt“ holte Künstler Dennis Josef Meseg Ein Platz voller Puppen
Wuppertal · „It is like it is“ – so der Titel der Installation des Bonner Künstlers Dennis Josef Meseg, die am Donnerstag (4. Juni 2020) auf dem Berliner Platz zu sehen war. 111 Schaufensterpuppen, nur bekleidet mit rot-weißem Absperrband, „bevölkerten“ das gesamte Gelände.
Mit dieser Aktion wollte der Künstler Aufmerksamkeit erregen, viele Menschen erreichen und zum Nachdenken anregen – kurz: auf künstlerische Weise seine Gedanken zur Corona-Krise ausdrücken. Dennis Josef Meseg setzt den Schwerpunkt auf das Thema Achtsamkeit in der Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umgebung und mit der Natur. Die Installation in Wuppertal ist bereits Mesegs neunte: In verschiedenen Städten in ganz Deutschland konnte sie schon bewundert werden – unter anderen in München, Berlin und Düsseldorf. Iris Colsman und Roland Brus vom Projekt „Die Wüste lebt“ unter der Trägerschaft der „Färberei“ waren auf den Künstler aufmerksam geworden und luden ihn spontan nach Wuppertal ein. Meseg hatte mit seinem Team schon am Donnerstagmorgen mit dem Aufbau der Puppen begonnen.
Am späteren Tag zog die Installation nach Elberfeld auf den Laurentiusplatz und wurde dort noch einmal aufgebaut. Den Umzug nach Elberfeld hatte das Oberbarmer Kunstprojekt „Mobile Oase“ unter der Leitung von Roland Brus übernommen: Zwölf Menschen mit jeweils einer Figur als Begleitung fuhren per Schwebebahn nach Elberfeld – unter den irritierten und humorvollen Blicken vieler „normaler“ Schwebebahnnutzer. Alle Beteiligten – übrigens auch die Puppen – hatten zuvor einen gültigen Fahrschein gelöst. Fazit sowohl in Oberbarmen als auch in Elberfeld: Viele Zuschauer und angeregte Gespräche machten diese außergewöhnliche Aktion zu einem vollen Erfolg.