Kommentar zum Platz am Kolk Ein kleiner Schritt mit großem Grün-Symbol
Wuppertal · Wer in diesen Tagen am Platz am Kolk in der Elberfelder City vorbeigekommen ist, hat nicht schlecht gestaunt: Das wüste Auto-Areal ist plötzlich – ursprünglich bis Sonntag (2. Juli 2023), nach einer Verlängerung durch die Stadt nun bis Mitte August – zu einer grünen Oase mutiert.
Große bepflanze Holzkübel präg(t)en die ansonsten nur von geparkten Fahrzeugen aller Art dominierte Fläche zwischen architektonisch wertvollem Ex-Postgebäude (mit Hotel und hübscher „Rex-Bar“) sowie der Alten Lutherischen Kirche.
Aber nicht nur Holzkübel gab es zu sehen. Auch viele Menschen unterschiedlicher Generationen waren unterwegs und aktiv, um live erlebbar zu machen und zu testen, wie dieser Platz sich ganz anders präsentieren kann, als man das in den vergangenen Jahrzehnten fast ausnahmslos gezwungenermaßen zur Kenntnis nehmen musste.
Diese aktuelle Aktion war (und ist noch) ein erster Anstoß für „InnenStadtBand“, ein Projekt, mit dem sich die Stadt für das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben hatte. Seit 24. Juni bot das Elberfelder Haus der Jugend am Kolk ein Ferienprogramm an – und die Azubis der städtischen Abteilung Forsten und Waldbewirtschaftung hatten ihr Möbelbau-Ausbildungsprogramm unter freiem Himmel auf den Platz verlegt. Inklusive viel Glück mit dem Sommerwetter.
Was zeigt das alles? Der Platz am Kolk mit seiner üblichen Blech-Atmosphäre steht sinnbildlich für die Autostadt Wuppertal, an der viele (politische) Traditionalisten immer noch wie festgekettet hängen.
Der andere Platz am Kolk steht für die Zukunft der Innenstädte: Nicht Autos, sondern Grün und Menschen (sowie Gastronomie) gehören auf die Plätze. Gerade am Kolk kann man sehen, wie das funktioniert – und um wie vieles besser es sich anfühlt. Nur ein kleiner Schritt. Aber ein sehr wichtiger.
Die nächste Stufe kann die Verlegung des Wochenmarktes vom Neumarkt, der dann Weihnachtsmarkt-Areal werden soll, auf den Platz am Kolk sein. Möge das klappen! Denn mitten in der City ist alles besser als nur Autos.