ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Feuer, Feuer - brennt nicht nur im Kamin

Wuppertal · Feuer, Feuer – a brennt doch auch in mir drin! Ja, das ist ein Auszug des Refrains von unserem deutschen Beitrag 1978. Und ja, der Song entfacht nach so vielen Jahren immer noch ein Feuer in mir drin. Vor allem, wenn man die außerordentlich sympathische Sängerin Ireen Sheer persönlich auf und hinter der Bühne erlebt.

 Ireen Sheers Wuppertaler Autogramme aus dem Jahr 1978.

Ireen Sheers Wuppertaler Autogramme aus dem Jahr 1978.

Foto: Bergener

Dieses Glück hatte ich vergangenes Wochenende in Köln im Gloria-Theater, denn Ireen trat dort als Stargast im Eurovisions-Club-Treffen des ECGermany auf. Ich bekam die Möglichkeit, sie und ihren ebenfalls sehr sympathischen Mann Klaus Backstage zu treffen. Ganz besonders angetan war sie von dem von ihr am 1. Juni 1978 signierten Plattencover der Single „Feuer“, welches ich von ihr in Wuppertal an diesem Juni-Tag im ESC-Jahr 1978 bekam.

Damals traf ich Ireen in der Tat auf der Klotzbahn in Wuppertal zu einer Eröffnung einer Boutique mit Autogrammstunde. Jetzt nach 43 Jahren hat sie mir voller Freude noch einmal eine Widmung auf der Rückseite des Plattencovers geschrieben. Da war es natürlich für mich naheliegend, dass ich Ireen ein Souvenir aus Wuppertal (Schwebebahn-Kuli) als Präsent mitgebracht habe, über das sie sich riesig gefreut hatte.

Ireen Sheer wurde als Ireen Wooldridge in Romford (England) geboren. Die Tochter eines englischen Vaters und einer deutschen Mutter wurde 1961 bei einem Talentwettbewerb entdeckt, arbeitete musikalisch in den 60ern mit ein paar Popgruppen zusammen, aber konzentrierte sich erst einmal auf ihre Ausbildung zur Bankkauffrau, die sie mit Erfolg absolvierte. Anfang der 70er Jahre startete sie dann ihre Solo-Karriere. Ihre unglaublich erfolgreiche, langjährige Karriere begann mit dem unvergesslichen Chart-Hit „Goodbye Mama“ im Jahr 1973, der von Ralph Siegel komponiert worden ist und nach wie vor zu einem meiner Lieblingssongs von ihr gehört.

Mit Ireen startete Ralph Siegel übrigens 1974 seinen ersten ESC-Beitrag. Sie nahmen mit dem Song „Bye, Bye I love you“ für Luxemburg am Wettbewerb teil und erreichten einen hervorragenden vierten Platz. Wahnsinnig klasse in einem wirklich unvergesslichen Wettbewerb mit außerordentlich hochkarätiger Konkurrenz, denn 1974 gewannen ABBA für Schweden, Olivia Newton-John sang für UK, Mouth & MacNeal für die Niederlande, Gigliola Cinquetti für Italien usw.

Und dann am 22. April 1978 war es soweit, denn, spürt ihr schon das Feuer in mir? Ireen Sheer vertrat Deutschland mit dem Song „Feuer“ im ESC und schaffte einen hervorragenden sechsten Platz nach vielen Jahren schlechter deutscher ESC-Platzierungen. Dieser Song wurde ein Mega-Hit und fand auch große internationale Anerkennung. Als sie diesen Song vergangenen Samstag im Gloria sang, war das Publikum so begeistert, dass der Applaus nicht mehr enden wollte und Ireen sichtlich gerührt auf der Bühne war. Super!

Und sie blieb übrigens dem Eurovisions-Wettbewerb treu und sang ein drittes Mal im Jahr 1985 mit Margo, Franck Olivier, Chris Roberts, Diane Solomon & Malcolm Roberts erneut für Luxemburg. Ihr Titel „Children, Kinder, Enfants“ erreichte Platz 13 und war eine geniale Idee von Ralph Siegel, einen Song in drei Sprachen zu schreiben. Auch bei weiteren deutschen ESC-Vorentscheidungen war sie vertreten – so 1976 mit „Einmal Wasser, einmal Wein“ und 2002 mit „Es ist niemals zu spät“ im Duett mit Bernhard Brink.

 Ireen Sheer bei ihrem Auftritt im Kölner Gloria und beim Autogrammeschreiben.

Ireen Sheer bei ihrem Auftritt im Kölner Gloria und beim Autogrammeschreiben.

Foto: Bergener

Und, wo wir schon bei ihren Duetts sind, kann ich nur sagen, dass sie ein großartiges Duett im Jahr 1981 mit der Legende Gilbert Becaud gesungen hat. Der Song "Liebe auf Eis" wurde in Deutsch und die B-Seite auf Französisch („L'amour est mort“) gesungen und gehört nach wie vor auch zu meinen Lieblingssongs von Ireen Sheer. Auch Ireens Nachfolge-Hit „Nur ein Clown versteckt die Tränen“ ist fest in meinem musikalischen Lieblingsprogramm.

Dear Ireen, thank you (auch ein Song von ihr im Jahr 1974) für Deinen tollen Auftritt im Gloria-Theater. Ich schreibe es mit Deinen Liedern weiter, „Another place, another time im Gloria“, und dachte Samstag „Ach lass mich noch einmal in Deine Augen seh’n“, und Du sagst „Hey, Junge sag das noch einmal“, „Hey, Mr. Musicman aus Wuppertal“, ok, tanzen wir einen „Tennessee Waltz“. Yes, Ireen, „Du bist nicht mein allergrößter Fehler“ und „Heute Abend hatte ich auch kein Kopfweh“. Es war Samstag „Der perfekte Moment“ und immer wieder entfachst Du „Feuer“ in mir. Also, „Bye bye I love you“ oder auf hoffentlich bald mal wieder, wenn nicht sogar "A domani, amore".

Liebe Leserinnen und Leser der Wuppertaler Rundschau, hört mal rein in die Hits von Ireen Sheer und spürt wie ich das Feuer. Viele musikalische Grüße, Euer Euro-Music-Peter!

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