Sängerin, Moderatorin und Kabarettistin Ina Müller, die dieses Jahr einen runden Geburtstag feierte, wurde im Juli 1965 in Köhlen (Geestland, Niedersachsen) geboren und gehört zu einer meinen absoluten deutschen Vorzeigekünstlerinnen. Doch bevor ich auf ihre grandiose neue CD „6.0“ von Sonymusic eingehe, möchte ich Euch etwas über meine persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen mit ihr in meinem Artikel niederschreiben.
Zum ersten Mal wurde ich nämlich bereits 1994 auf sie aufmerksam: Damals war sie Teil des gegründeten Kabarett-Duos „Queen Bee“ und neben der nicht weniger talentierten Edda Schnittgard das absolute Highlight für mich in der Musikszene.
Was habe ich oft gelacht, wenn Ina Müller bei Live-Auftritten als extrovertierte Frontfrau wortreich und zynisch den Vordergrund beherrschte.
Im Hintergrund bildete Edda Schnittgard, nicht nur optisch einen originellen Kontrast zu ihrer lebhaften und beweglichen Partnerin, indem sie diese mit ihrer Gestik und genialen Mimik am Klavier begleitete. Trockene und bissige Wortgefechte folgten auf der Bühne zwischen den beiden und das Publikum war absolut begeistert. Alleine schon beim Niederschreiben lach‘ ich mich erneut weg und denke vor Freude noch daran.
ElfJahre hielt diese unsagbare tolle Zusammenarbeit der beiden Sängerinnen, und bis heute lieben wir diese Auftritte. Dirk, Julia und ich genossen all ihre tollen Live-Auftritte, sei es in Düsseldorf oder auch in Berlin. Immer noch zu unseren Lieblingssongs gehörten „Bitte, Bitte“, „Seifenspender-Song“ und "Homebanking“. Letzteren habe ich sogar mit meiner Schwester bei der Hochzeitsfeier einer Freundin, die bei der Bank arbeitete, als Show-Act nachgemacht. Ein unvergessenes Erlebnis. Es löste Begeisterung beim Publikum aus.
Als wir erfuhren, dass „Queen Bee“ sich auflösten, da waren wir natürlich alle traurig in der Familie. Aber alles hat eben seine Zeit, und ich denke im Nachhinein, dass Ina es genauso richtig gemacht hat. Nicht nur, dass sie danach eine super Karriere als Solo-Sängerin startete. sondern auch als fantastische Moderatorin der NDR-Kultsendung „Inas Nacht“, wofür sie schon mehrfach ausgezeichnet worden ist (zum Beispiel Grimme-Preis, Deutscher Fernsehpreis).
Doch dieses Jahr hat ihre Karriere mit ihrer neuen CD und dem Erreichen der deutschen Chart-Spitze einen absoluten Höhepunkt erreicht. Das neue Album kommt nicht ohne Grund mit einem Cover in leuchtendem Rot daher, denn es ist ein Album über die Liebe geworden. Liebe in all ihren Facetten, die Ina Müller wahrscheinlich teilweise auch so selbst oder bei ihren Mitmenschen erlebte, sei es die Liebe zwischen zwei Menschen, zwischen ihrem geliebten Staubsaugerroboter „Robbi Müller“ oder auch einem „neuen“ Freund, der im Nachttisch auf sie wartet
Ganz zu schweigen von den „13 Männern“, die eine Frau benötigt, um wirklich glücklich durchs Leben zu gehen. Einfach unglaublich berührend diese mal lustigen, mal auch tragischen Geschichten über Zwischenmenschlichkeiten. So auch grandios vom Text, Arrangement und von ihrer Stimme meine zwei Lieblings-Balladen auf dem Album: „Gerade so, dass es reicht“ und „Was willst Du von ihm“.
Ein Album, dass so bunt ist wie das Cover und auch die Bilder vom Booklet! Liebe, besungen in all ihren Facetten, mal frei, mal enttäuschend und bis hin zur Selbstliebe, Titel über die schönen, aber auch den hässlichsten Dinge, die jeder kennt und über die natürlich niemand zu sprechen traut! Aber eine traut sich und das ist Ina, und sie singt sogar darüber. Total super! Vielschichtiger kann man nicht über „Liebe“ singen. Hört mal rein in das Album und Ihr werdet genauso Eure Freude daran haben.
Viele musikalische Grüße und schönes Wochenende vom Euro-Music-Peter!