ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Hier ist einfach alles top!

Wuppertal · Chanson, Schlager, Folklore, Glamrock - für jeden Geschmack hatte der Eurovision Song Contest in seiner langjährigen Geschichte etwas zu bieten. Trotz der unterschiedlichsten Musikstile war jedoch a capella bisher kaum vertreten.

 Die aktuelle CD.

Die aktuelle CD.

Foto: Onair

2006 trat die Band „Cosmos“ mit der Ballade „I hear your heart“ für Lettland an und kam sogar ins Finale 2011 in Düsseldorf schaffte es Belgien mit der Gruppe „Witloof Bay“ mit dem Song „With Love Baby“ knapp nicht.. Das Besondere bei den A-capella-Gruppen ist eben, dass die Stimmen die Instrumentenparts übernehmen. Und die Combo aus Belgien war im ESC 2011 echt klasse. Sie waren so erprobt, dass sie auf allen großen A-capella-Musikfestivals in Europa auftraten und sogar bei den legendären „The Manhattan Transfer'" schon als Vorgruppe zu hören waren.

Darum spitzte ich besonders meine Ohren, als mir vergangene Woche eine CD der A-capella-Gruppe „ONAIR“ präsentiert wurde – und das jetzt gerade für die magischste Zeit des Jahres: „Weihnachten“. Das Album heißt „So this is Christmas“. Mittlerweile gehört diese CD nun schon fest zu meinen wichtigsten Zutaten der Weihnachtszeit 2019 neben dem Weihnachtsessen im Kreise der Familie, den weihnachtlich geschmückten Lichtern oder dem Glühwein beziehungsweise der Tasse Tee auf der Couch.

A-cappella, das schnell in ihrer Interpretation irgendwo zwischen den „Comedian Harmonists“ und „Beatboxing“ rangiert, scheint bei der Gruppe „ONAIR“ komplett anderes zu sein. De Band zaubert ein echtes Entertainment auf hohem Niveau auf die Bühne. Viele Auszeichnungen im nationalen, aber vor allem internationalen Vergleich zeugen von ihrer Kunst. Ihre gelungene Choreo und Lightshow mit einer Prise Humor und natürlich die großartigen Stimme: Alles ist bei "ONAIR" on point und einfach top. Es braucht wirklich einen Moment, bis man begreift, dass tatsächlich alles, was da in den Lichtkegeln passiert, ohne Instrumente oder Verstärker funktioniert. Das Gleiche ist auch beim Hören der CD, denn man kann kaum glauben, dass es keine Instrumente gibt.

Für ihr neues Programm „So this is christmas“ haben Andre Bachmann (Tenor), Kristofer Benn (Bass), Marta Helmin (Sorpran), Jennifer Kothe (Sopran) sowie Patrick Oliver (Beatbox, Bariton) ein paar der schönsten klassischen Weihnachtslieder (zum Beispiel„Ave Maria“) mit Pop-Klassikern (etwa „Wonderful Christmas Time“) und modernen „X-mas“-Songs („Driving home for Christmas“) gemischt und neu arrangiert. Zurzeit sind die Bandmitglieder bis kurz vor Heiligabend auf die Album-begleitende Tour unter anderem auch am 5. Dezember in Köln oder am 15. Dezember in Dortmund.

Ich genieße dieses Album momentan in vollen Zügen bei einem Tee auf der Couch. Vor allem gefällt mir neben dem Song „Carol of the bells“ und dem „Christmas swing medley“ der letzte Song des Albums „So this is Christmas"“ einer Songzeile aus dem John Lennon & Yoko Ono-Song „Happy Christmas - War is over“. Der Albumtitel, der eine klare politische Botschaft enthält, ist sehr bewusst gewählt. Weihnachten ist eine Zeit, in der man sich fragt, warum wir nicht alle friedlicher miteinander leben können. Jeder kann sich die Frage stellen in dieser besinnlichen Zeit: „War is over, if you want it!“

Liebe Leser der Wuppertaler Rundschau, ich wünsche allen eine wunderschöne vorweihnachtliche Zeit mit vielen schönen Momenten und vor allem mit wunderschöner Musik, Euer Euro-Music-Peter!

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