ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Erst die Welt gerettet – und nun die Branche?

Wuppertal / Leipzig · 2011 nahm Tim Bendzko am „Bundesvision Song Contest“ teil und gewann mit seinem Lied „Nur noch kurz die Welt retten“. Nun versucht er der Veranstaltungsbranche wieder auf die Beine zu helfen.

 Tim Bendzko (li.) im Jahr 2017 in Köln mit Peter Bergener.

Tim Bendzko (li.) im Jahr 2017 in Köln mit Peter Bergener.

Foto: Bergener

Der Sänger und Songwriter, der 1985 in Ost-Berlin geboren wurde, ist inzwischen aus der Musikszene in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr wegzudenken. Nicht nur die CD-Verkäufe, sondern auch seine Auszeichnungen – sei es der Echo, der Bambi oder die Goldene Kamera – zeugen von seinem Können.

Also es war nur eine Frage der Zeit, dass Tim nicht nur „kurz die Welt retten“, sondern im Zeichen der Forschung tätig sein würde. Wie wir ja alle wissen, sind Großveranstaltungen seit Monaten untersagt, denn zu groß scheint die Gefahr, dass sich das Corona-Virus dort verbreitet. Gerade die Kultur und der Sport leiden enorm darunter. Ich finde es super, dass Tim Bendzko sich für eine Art Forschungskonzert zur Verfügung gestellt hat, um zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Bedingungen für solche Großveranstaltungen auszuwerten. Bendzko gab im Rahmen der wissenschaftlichen Studie ein Konzert in Leipzig und zwar mit Zuschauerinnen und Zuschauern. Das internationale Interesse an dem Experiment ist sehr groß.

In der Arena der Messestadt spielte der Popstar drei Konzerte unter verschiedenen Bedingungen. Über den Tag verteilt wurden drei verschiedene Szenarien simuliert. Die Zuhörer mussten FFP2-Masken und einen Tracer zur Abstandsmessung tragen. Zudem sollte mit Hilfe eines fluoreszierenden Desinfektionsmittels herausgefunden werden, welche Flächen häufig berührt werden. Am Ende soll ein mathematisches Modell entstehen, dass das Risiko eines Corona-Ausbruchs bei Großveranstaltungen errechnet.

Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Die Studie sei kein Allheilmittel für die Branche, aber ein wichtiger Beitrag für Events aller Art, erklärte der Geschäftsführer der Arena Leipzig, Matthias Kölmel, in einer Pressemitteilung. Auch die Bundesliga-Handballer des SC DHfK Leipzig unterstützen das Experiment. Finanziert wird der Großversuch von den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Ein tolles Forschungsexperiment für die Musik, finde ich, und bin gespannt auf das Ergebnis. Ich sende Euch viele musikalische Grüße und bleibt gesund, Euer Euro-Music-Peter!

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