Fußball-Regionaliga Türkspor-Rückzug schadet dem WSV im Abstiegskampf

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV muss im Kampf um den Klassenerhalt einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Durch den sofortigen Rückzug des Tabellenletzten Türkspor Dortmund verlieren die Rot-Blauen insgesamt vier Punkte – mehr als die direkten Konkurrenten.

WSV-Trainer Sebastian Tyrala stand bis September 2024 bei Türkspor unter Vertrag.

Foto: Dirk Freund

Alle Partien der Dortmunder werden aus der Wertung genommen – und damit auch das 1:1 des WSV am ersten Spieltag und der 2:0-Erfolg am 18. Spieltag. Größter Profiteur im Kampf um den Klassenerhalt ist der SV Eintracht Hohkeppel. Das Team hatte Mitte September zu Hause gegen Türkspor 1:2 verloren (Anfang März dann 2:1 in Dortmund gewonnen). Uerdingen, Düsseldorfs U23, Wiedenbrück und Schalkes U23 hatten bislang erst jeweils eine Partie gegen das Schlusslicht bestritten und gewonnen. Sie bekommen dadurch je drei Punkte abgezogen.

Das hat zur Folge, dass der WSV zwar weiter auf dem drittletzten Rang liegt, mit nun nur noch 19 Punkten aber nur noch einen Zähler vor Wiedenbrück (18). Steigt kein Team aus der 3. Liga in die Regionalliga West ab, müssten drei Mannschaften in die Oberliga – zurzeit der WSV, Wiedenbrück und Dortmund, das als Zwangsabsteiger feststeht. Platz 15, der sonst ebenfalls zum Abstiegsplatz wird hat momentan Uerdingen (20 Punkte) inne. Definitiv gerettet sind zurzeit Hohkeppel (14. mit 21 Punkten), Schalke (13. Mit 22 Punkten) und Düsseldorfs U23 (12. mit 23 Punkten).

WSV-Trainer Sebastian Tyrala, der bis September 2024 die Dortmunder betreute: „Das ist nicht akzeptabel. Das greift extrem in den Auf- und Abstiegskampf ein. Es ist nicht verständlich, dass sowas das zehn Wochen vor Saisonende vor Schluss passiert.“

WSV-Sportchef Gaetano Manno mochte sich am Mittwochabend nicht zu der Entwicklung äußern. Seine Einstellung ist aber ohnehin klar. Der WSV habe noch mehrere Spiele vor der Brust und es damit selber in der Hand, sich zu retten, hatte der 42-Jährige zuletzt immer wieder betont. Zu Gerüchten, dass es auch in Uerdingen und Düren finanzielle Probleme gebe, wollte Manno ebenfalls keine Stellung nehmen.

Das Fußball-Portal FuPa zitiert unterdessen aus einem internen Schreiben des Türkspor-Vorsitzenden Dr. Akin Kara an die Mannschaft. Dort heißt es unter anderem: „Diese Entscheidung ist nicht leicht gefallen, aber sie ist unausweichlich. Finanzielle Engpässe, fehlende Unterstützung und unsere sportliche Situation haben es unmöglich gemacht, weiterzumachen.

Und weiter: „Ihr müsst wissen: Diese Entscheidung wurde nicht nur durch äußere Faktoren getroffen – auch ihr als Mannschaft tragt Verantwortung. Die Körpersprache auf dem Platz hat in den letzten Spielen gefehlt. Das 7:0 gegen Paderborn II war ein Tiefpunkt, aber auch vorher hat es an Kampfgeist, Einsatz und Zusammenhalt gefehlt. Ein Verein kann nur funktionieren, wenn jeder bereit ist, 100 Prozent zu geben – das war in dieser Saison nicht der Fall. Natürlich haben wir mit vielen Herausforderungen gekämpft, aber am Ende hat sich gezeigt, dass wir weder finanziell noch sportlich konkurrenzfähig waren.“