Fußball-Regionalliga Beim WSV deutet sich der künftige Kurs an

Wuppertal · Sportlich endete das Wochenende für den Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV erneut mit einer Enttäuschung. Nach der reichlich unnötigen 0:1-Niederlage bei der U23 des FC Schalke 04 ist das Team auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Außerhalb des Feldes scheint nun einiges in Bewegung zu kommen.

Trainer Sebastian Tyrala mit Spielern und Offiziellen nach dem Abpfiff in Gelsenkirchen.

Foto: Stefan Rittershaus

Obwohl sich der Vorstand weiterhin noch nicht offiziell geäußert hat, zeichnet sich ab, dass im Falle des Klassenerhalts der Etat für die kommende Regionalliga-Saison (bisher 900.000 Euro für die erste Mannschaft) erneut gesenkt werden muss. Der bisherige Hauptsponsor EMKA wird nach dem Tod des langjährigen Geldgebers Friedhelm Runge die Zuwendungen erwartungsgemäß nicht mehr in der Höhe wie 2024/25 (rund 600.000 Euro) aufrechterhalten. Wirtschaft und Politik in Wuppertal zeigen – nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ebenfalls erwartungsgemäß – derweil keine Initiativen, den Viertliga-Fußball in einer konzertierten Aktion mit verhältnismäßig geringem Einsatz auf neue Beine zu stellen.

Grundsätzlich soll, so der Wille des Vorstandes und Verwaltungsrats, die Regionalliga gehalten werden. Dies wäre dann möglich, wenn man wie Zweitvertretungen von Profivereinen vor allem auf junge Spieler und drei, vier Routiniers setzt. Grundsätzlich ist das möglich, wenn beispielsweise wieder Leihen wie die des seit Wochen starken Benedikt Wimmer (von der U23 des FC Bayern München) gelingen. Andere wie die fest verpflichteten Levin Müller, Joep und Niek Munsters, Subaru Nishimura und Shinnosuke Nishi gelten als weitere Kandidaten. (Bilder)

Bilder: Last-Minute-Niederlage des WSV bei Schalkes U23
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Last-Minute-Niederlage des WSV auf Schalke

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Foto: Stefan Rittershaus

Der Sportliche Leiter Gaetano Manno hofft nach dem „sehr, sehr positiven Gespräch“ am vergangenen Freitag mit Sportvorstand Thomas Richter, in naher Zukunft mit den ersten Vertragsgesprächen beginnen zu. Fest scheint auch zu stehen, dass der WSV gerne mit Manno, der über die entsprechenden Kontakte verfügt, weitermachen will. Der 42-Jährige ist sich der „schwierigen Lage“ bewusst: „Die Mannschaft ist motiviert und spielt auch ansprechend, aber wir schießen keine Tore. Und dann halten wir gegen direkte Konkurrenten nicht wenigstens die 0 und sie dadurch nicht auf Distanz.“

Grundsätzlich würde Manno, wenn die Finanzen die Zusammenstellung einer wettbewerbsfähigen Mannschaft zulassen, weitermachen: „Mein Herz hängt an dem Verein. Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl.“ Die Kritik der Ultras nach der Niederlage in Gelsenkirchen sei verständlich: „Ja, mit Blick auf das Resultat, denn sonst hätten wir gegen Wiedenbrück und gegen Schalke II zwei wichtige Punkte geholt. Von der Einstellung und dem Engagement kann man aber niemanden etwas vorwerfen.“

Das gelte auch für Trainer Sebastian Tyrala: „Er lebt den WSV und ist mit ganzem Herzen dabei.“ Und ist damit deshalb erster Ansprechpartner für die kommende Saison. Voraussetzung ist erst einmal der Klassenerhalt. „Wir haben derzeit kein Spielglück. Ich bin sicher, dass alles in die andere, in die richtige Richtung läuft, wenn wir endlich das Erfolgserlebnis haben.“

Am besten schon am kommenden Samstag (15. März 2025) gegen den SV Rödinghausen (14 Uhr, Stadion am Zoo), dem neuntletzten Auftritt der Spielzeit. Dann wird sich mit Blick auf die Ränge auch zeigen, wie sehr den Wuppertalerinnen und Wuppertalern außerhalb des harten Kerns der WSV, den neun einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer hat, am Herzen hängt.