Kommentar zu Knöllchen für Trödelmarkt-Eltern Richtig, aber falsch

Wuppertal · Neulich fragte mich eine Führungskraft aus dem Rathaus, warum die Verwaltung bei den Bürgern eigentlich so unbeliebt sei. Daran musste ich angesichts des Artikels ‚Ärger über Trödel-Knöllchen“ sofort wieder denken.

Roderich Trapp.

Roderich Trapp.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Die Stadt selbst (in Form des Hauses der Jugend) veranstaltet hier also einen Kindersachentrödel, den sie dann ebenfalls selbst (in Form des Ordnungsamtes) mit Strafzetteln wirkungsvoll torpediert.

Dass man beim Abbauen mit drei Kindern und zehn Kartons im Gepäck nicht durch die halbe City zum Auto laufen kann, liegt eigentlich auf der Hand. Genauso ist unstrittig, dass zur fraglichen Mittagszeit hier Parkverbot herrscht und das Ordnungsamt formal betrachtet richtig handelt. Lebenspraktisch und bürgernahe wäre also, für diesen übrigens regelmäßig restlos ausgebuchten Trödelmarkt entweder die Parkverbotszeiten anzupassen, Ausnahmen zu formulieren oder schlicht auf dem kleinen Dienstweg die Augen zuzudrücken.

Wir reden hier schließlich nicht über renitente Gewohnheitsfalschparker oder auf Bürgersteigen marodierende Rollerfahrer, sondern über Eltern, die einfach nur Familie und Standüberbleibsel schnell wegschaffen wollen. Statt praktikabler Lösungen gibt‘s aber städtischerseits Knöllchen und Belehrungen und bürgerseitig Frust.

Wenn mich also mal wieder jemand fragt, warum die Verwaltung so unbeliebt ist, dann erzähle ich ein bisschen vom Kindersachentrödel ...

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