Nach Toreschluss - die Wochenendsatire Der Atzventzkalender
Das zentrale Dekorations- und Brauchtumselement der Vorweihnachtszeit wird in Wuppertal bekanntlich mit zwei „tz“ geschrieben: der Atzventzkalender.
Das zentrale Dekorations- und Brauchtumselement der Vorweihnachtszeit wird in Wuppertal bekanntlich mit zwei „tz“ geschrieben: der Atzventzkalender.
Eigentlich dachte ich, mit meinem Beitrag über das „Hobby Horsing“ vor gut zwei Jahren den absoluten Höhepunkt in der Reihe abstruser Sportarten abgedeckt zu haben. Dabei tun bekanntlich Menschen so, als wären sie ein Pferd, springen in dieser Funktion über Hindernisse oder machen bei der Dressur eine Piaffe.
Vorige Woche habe ich mich an dieser Stelle unter anderem mit überflüssigen Verkehrsschildern beschäftigt. Dabei mutmaßte ich, dass es das Schild mit der Nummer 1010-11, das mittels eines groß aufgemalten Skifahrers vor Wintersportlern auf der Fahrbahn warnt, in Wuppertal nicht gibt. Schwerer Fehler.
In Deutschland gibt es mehr als 20 Millionen Straßenschilder. Die meisten davon stehen im Moment in Wuppertal.
Manche Dinge kommen völlig unverhofft, andere dafür gar nicht. So war es auch diese Woche. Da erfuhren wir nämlich am Montag plötzlich und überraschend, dass am Samstag um 20 Uhr Gaby Baginsky in der Oberbarmer Location mit dem wunderschönen Namen „Wuppertiger Instyle Showgaststätte“ auftritt.
Unsere Schwebebahn ist weltberühmt. Meinen wir zumindest, stimmt aber nur bedingt. Das wurde mir klar, als ich jetzt auf Instagram zufällig ein Reel (für ältere Leser: früher hieß das Kurzfilmchen) entdeckte, in dem eine Fotografin namens Natalie Green die Schwebebahn vorstellt.
Die Autovermietung Sixt hat in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Wuppertal auf Platz fünf der autofreundlichsten Städte in Europa rangiert, weil man in unserer Innenstadt mit dem Wagen besonders schnell vorankommt. Das wirft bei mir die Frage auf, in welcher Wuppertaler Innenstadt Sixt das gemessen hat.
Vor langer, langer Zeit, als Kinder noch ohne Sturzhelm Bobbycar fuhren und Erwachsene todesmutig in eine Dauerwurst gebissen haben, ohne vorher die Liste der Inhaltsstoffe mit den ayurvedischen Ernährungsempfehlungen ihrer Krankenkasse abzugleichen, haben wir Lehren daraus gezogen, wenn dabei etwas schief ging. Im Jahr 2025 werden immer noch Lehren aus etwas gezogen, aber die heißen jetzt nicht mehr Lehren, sondern Learnings.
Ein Freund von mir kauft sich bis zur Sperrung einen alten Gebrauchtwagen. Weil die Universität in Düsseldorf liegt, würde er ohne Auto die Vorlesungen vermutlich gar nicht mehr besuchen, und weil die Arbeit in Köln Anwesenheit verlangt, müsste er im Ersatzbus insgesamt vier Stunden pro Tag sitzen – oder stehen, falls dieser mal wieder voll ist.
„Ich will alles, ich will alles - und zwar sofort“ - so heißt es in einem alten Schlager von Sängerin Gitte. Der ist zwar aus dem Jahr 1963, könnte aber auch einen guten Titelsong für den Amtsantritt von Miriam Scherff abgeben.
Seine Amtszeit müsse man sich wie einen Marathon vorstellen, sagte der passionierte Langstreckenläufer Uwe Schneidewind, als er 100 Tage nach einem in der öffentlichen Wahrnehmung vorsichtig gesagt sehr diskreten Start ein Zukunftsprogramm unter dem Titel „Fokus Wuppertal“ präsentierte.
Wenn man von links, rechts, oben und unten unter Beschuss steht, sollte man den Ball möglichst flach halten. Die Deutsche Bahn, an der es eigentlich nichts anderes als Kritik gibt, geht anders mit dem Thema um. Ihre neue (nicht unumstrittene) Werbe-Kampagne „Boah, Bahn!“ setzt stark auf Humor.
Hat Wuppertal wirklich Deutschlands hässlichste Uni? Natürlich nicht! Allein schon, weil es „die“ Uni ja gar nicht gibt, sondern wir über mindestens drei große und ganz unterschiedliche Standorte reden, und diverse potenziell hässlichere gar nicht zur Wahl standen. Trotzdem genügt eine auf reichlich wackeligen Beinen stehende Umfrage, um in allen möglichen Medien die Schlagzeile „Wuppertal hat Deutschlands hässlichste Uni“ zu produzieren.
Wenn jemandes Zeit in einem Amt gekommen ist, gibt es zwei Arten des Abgangs: Einen mit großer, staatsmännischer Geste – und das Gegenteil davon.
Einen Erdrutschsieg nennt man das, was SPD-Kandidatin Miriam Scherff am vergangenen Sonntag (28. September 2025) eingefahren hat. Noch nie hat es in Wuppertal einen solch großen Abstand zwischen Gewinner(in) und Verlierer gegeben.