„Ich bin völlig überwältigt von diesem Ergebnis und hatte Sorge. Mit so einem klaren Resultat habe ich nicht gerechnet – man sieht ja auch in anderen Städten, wie eng es da ist“, so die 36-Jährige.
Ausschlaggebend für ihren Sieg sei ihr bürgernaher Wahlkampf gewesen, glaubt sie. Den Erfolg werde sie heute Abend feiern, aber mit Wasser und höchstens einem Bier, weil noch Termine anstehen. Zum Beispiel mit der Presse – die sich vor der Bühne drängelte. (Bilder)
OB-Stichwahl 2025 in Wuppertal
Von Matthias Nocke gab es noch ein klares Bekenntnis zu seinem Job als Stadtdirektor unter der künftigen Oberbürgermeisterin: „Ich mache meine Arbeit. Punkt. Das ist doch selbstverständlich.“
Bei ihrem Gang auf die Bühne wurde Scherff von ihren Anhängerinnen und Anhängern gefeiert und geknuddelt. Nocke gratuliert schon mal vorab. Beide gingen gemeinsam auf die Bühne – harmonisch wie beim OB-Duell von Rundschau und Radio Wuppertal.
Während sich die Menschen weiterhin um Wahlsiegerin Miriam Scherff scharen, stand Wuppertals CDU-Vorsitzender Johannes Slawig im kleinen Kreis am Rande des Lichthofs. Sein Fazit zum Endergebnis von 75 zu 25 Prozent für Scherff, das man im Fußball als Klatsche für Nocke bezeichnen würde: „Ich bin ziemlich konsterniert. Mit so einem großen Abstand hätte ich nicht gerechnet. Die SPD hat mobilisiert, wir nicht.“
Mit Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der SPD im Rat (beide Parteien hätten zusammen eine Stimmenmehrheit) gibt sich Slawig zurückhaltend: „Man muss jetzt mal sehen, was die SPD will. Man hört unterschiedliche Sachen darüber, was die SPD will und was sie nicht will.“ Eine Zusammenarbeit in einzelnen Themenbereichen könne er sich vorstellen, eine Koalition schließe er aber aus.
Der Blick in die Nachbarstädte: In Solingen hat Daniel Flemm (CDU) gegen den Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten Josef Neumann (SPD) gewonnen. In Remscheid wird Sven Wolf (SPD), der sich gegen Markus Kötter (CDU) durchgesetzt hat, Nachfolger von Burkhard Mast-Weisz.