Vor der Stichwahl Live: Scherff und Nocke im direkten „Duell“

Wuppertal · Sechs Tage vor der OB-Stichwahl trafen Miriam Scherff (SPD) und Matthias Nocke (CDU) auf Einladung der Rundschau und von Radio Wuppertal aufeinander. Das „Duell“ zum Nachlesen.

Miriam Scherff und Matthias Nocke.

Foto: Christoph Petersen

Aus dem Auditorium: Auch das Publikum konnte am Ende noch Fragen stellen. Das Ende: Fast alle wissen hier jetzt, wen sie wählen wollen. Beide Kandidaten sind gut angekommen. Die Atmosphäre zwischen beiden war auch hochgradig entspannt. Eine kurze Publikumsabfrage ergab im Prinzip ein Unentschieden. Weiter geht es nun am Sonntag. Um 18 Uhr beginnt die Auszählung der Stimmen, natürlich berichten wir wieder live.

Blick zurück: Auch 2020 ging es in eine Stichwahl. Amtsinhaber Andreas Mucke (SPD) hatte im ersten Wahlgang 37 Prozent der Stimmen geholt, Uwe Schneidewind (CDU / Grüne) 41,8 Prozent. Schneidewind behauptete in der Stichwahl den Vorsprung mit 53,5 Prozent zu 46,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei der Entscheidung bei 37,2 Prozent. 14 Tage vorher waren es im Rahmen der Kommunalwahl 46,9 Prozent. (Bilder)

Bilder: Scherff und Nocke im OB-Stichwahl-Duell
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Scherff und Nocke im Stichwahl-Duell

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Foto: Christoph Petersen

Kleines Zwischenfazit: Das Duell läuft sehr gesittet ab und ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Das sollte in einer Demokratie auch sein, auch wenn es inzwischen leider nicht überall der Fall ist. Es sind unterschiedliche Modelle, die Scherff und Nocke vertreten. Die Wählerinnen und Wähler werden am Sonntag entscheiden.

Hingucker: In unserer Bilderstrecke (siehe oben) sind nun auch die gegenseitigen Porträts von Miriam Scherff und Matthias Nocke zu finden. Fast von stadthistorischem Wert – mal sehen, wann das Von der Heydt-Museum anklopft ....

Der Stadtrat: Nun geht es darum: Wie wollen Sie mit den neuen politischen Verhältnissen im Rat umgehen und die Sitzungen leiten? Nocke: „Wir spielen das Spiel nach Regeln, darauf werden wir sehr achten müssen. Wir werden direkt deutlich machen, dass wir hier nicht beim Stammtisch der Schiffsschaukelbremser sind. Ich werde nicht zulassen, dass aus dem Rat heraus Wuppertaler bedroht werden.“ Scherff: „Ich möchte mit dem Verwaltungsvorstand eine klare Haltung für eine bunte Stadtgesellschaft vorleben.“

Thema Führung: Beide sollen erklären, was für sie eine gute Führungskraft ausmacht. Nocke will klare Ansagen machen, aber auch wertschätzen und nett sein. Scherff will Ziele vorgeben und kreativ sein und das Team mitnehmen.

Direkte Unterredung: Jetzt haben beide fünf Minuten Zeit, sich miteinander zu unterhalten. Das kommt überraschend für die beiden, es wird eine Plauderei statt eine politische Diskussion. Nocke: „Wir genießen es jetzt, zu zweit zu sein ...“ Jetzt reden sie darüber, welches Buch Scherff zuletzt ihrer Tochter vorgelesen hat. Nockes politisches Lieblingsthema ist zurzeit, wie man den Laden neu aufstellt. Das beschäftigt auch Scherff.

Gegenüber: „Was schätzen Sie am anderen?“ lautet die Frage: Nocke mag Scherffs Bodenständigkeit und den Humor. Scherff mag auch Nockes trockenen Humor, „wenn man ihn mal verstanden hat".

Das Ergebnis: Matthias Nocke hat in 30 Sekunden eine Art Küken gemalt .. Es soll aber ein freundliches Gesicht mit Sommersprossen sein. Nocke entschuldigt sich schon vorher dafür. Scherff hat es lebensechter gemacht inklusive Einstecktuch und Augenringen.

Besondere Aufgabe: Nun stehen Miriam Scherff und Matthias Nocke vor einer speziellen Hürde. Sie müssen sich jetzt gegenseitig malen. Bei der Kommunalwahl 2020 mussten die Bewerberinnen und Bewerber übrigens den Umriss von Wuppertal auf Papier bannen. Die Ergebnisse waren seinerzeit teilweise arg skurril ...

Übrigens: Das gesamte Gespräch ist im Laufe des Abends auch als Stream bei Radio Wuppertal verfügbar. Den Link veröffentlichen wir natürlich umgehend.

Thema Jugend: Auch zu Zukunfts- und Jugendthemen gab es vorher viele Fragen, die in den beiden Redaktionen eingetrudelt sind. Darum geht es jetzt.

Thema Kultur: Scherff spricht sich für das Drei-Sparten-Theater aus und findet Kultur „unfassbar wichtig“. Das Pina-Bausch-Zentrum hält sie für wichtigen Standortfaktor. Nocke: „Wenn Wuppertal in der Welt bekannt ist, dann vor allem wegen der Kultur. Tanztheater und Stadthalle sind Champions League – aber die freie Szene ist auch ein riesiges Pfund.“

Thema Sicherheit: Scherff erklärt ihren Masterplan Sicherheit – mit Stärkung des Ordnungsamtes und der Entschärfung von Angsträumen. Nocke will auch mehr Ordnungsdienst und Einsatz auch außerhalb der üblichen Dienstzeiten.

Die Themen: Zunächst geht es um den viel diskutierten Verkehr in der Stadt. Kein Wunder: Dazu gab es im Vorfeld der Veranstaltung sehr viele Fragen der Leserinnen und Leser bzw. der Hörerinnen und Hörer an die Kandidatin und den Kandidaten.

Persönliche Fragerunde: Nocke war nach eigenen Angaben in der Schule schlecht in Mathe, Scherff in Kunst. Der CDU-Mann geht gerne bei „Primavera“ essen, die SPD-Frau bei „La Piazza“. Früher war sie Leichtathletin, Nocke Basketballer.

Ausgangslage: Miriam Scherff hatte im ersten Durchgang 33,3 Prozent der Stimmen geholt, Matthias Nocke 23,4 Prozent. Aufholen muss also der CDU-Mann, zumal die Grünen und die Linken in der zweiten Runde Scherff unterstützen.

Publikum: Zu den Gästen gehören Eva Platz (Leiterin der Wuppertaler Wirtschaftsförderung), Susanne Brambora-Schulz (seit Mai 2024 Geschäftsführerin der Wuppertaler Bundesgartenschau 2031) und Holger Bramsiepe vom BUGA-Förderverein.

Das Duell: Es wird live bei Radio Wuppertal (107,4 UKW) übertragen und von Angela Wegener Radio Wuppertal) und Stefan Seitz (Rundschau) moderiert. Die „codeks“-Arena am Arrenberg ist bis auf den letzten Platz gefüllt, die Karten waren über Wuppertal-Live schnell vergriffen.

(rt/jak)