Fußball-Regionalliga WSV will mit zwei blauen Augen klaren Blick behalten

Wuppertal · Tabellarisch hatte die 0:7-Klatsche des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV am letzten Spieltag beim FC Gütersloh zwar keine großen Auswirkungen mehr. Dennoch dürfte sie noch nachhallen, vor allem im personellen Bereich.

Levin Müller (li.) bleibt beim WSV – Kevin Hagemann (sitzend) auch?

Foto: Dirk Freund

Trainer Sebastian Tyrala flüchtete in der Pressekonferenz in den Sarkasmus („Das Ergebnis wird in den Geschichtsbüchern stehen“) und in den Blick in die Zukunft („Morgen geht die Vorbereitung auf die neue Saison weiter“). Sportchef Gaetano Manno wollte dagegen nach dem Abpfiff aus seinem Ärger keinen Hehl zu machen und rechnete ziemlich deutlich mit dem aktuellen Kader ab („In gewissen Spielen waren das Feuer, die Einstellung und die Mentalität da, aber nicht oft genug“, „Wenn man eine Einheit ist, kann man mehr erreichen“ und „Wir werden beim neuen Kader noch mehr auf den Charakter achten“).

Ob der 42-Jährige mit seiner Kritik nur einige oder alle Akteure meinte, ist offen. Immerhin waren viele Auftritte nach der Winterpause teilweise erfolglos, dafür aber meist engagiert. Sicher ist aber, dass das 0:7 die Gedankengänge mit Blick auf die Planungen noch einmal verändert hat. 14 Akteure stehen bislang unter Vertrag, von allen ist die sportliche Leitung überzeugt. Die Frage ist nun: An wen gehen die zehn noch offenen Arbeitspapiere?

Das ist insofern von Bedeutung, als dass noch fünf interne Fragen offen sind: Kevin Hagemann, Semir Saric (in Gütersloh verletzungsbedingt nicht dabei), Joep und Niek Munsters sowie Pedro Cejas. Gleichzeitig gilt es zu bedenken, dass der neue Kader viele junge Spieler enthalten soll sowie zwei oder drei erfahrene, die das Team führen. Ob einer oder mehrere aus dem Quartett dazugehören, ist zumindest fraglich, ein noch größerer Umbruch möglich. „Wir werden die Entscheidungen so treffen, wie sie für den Verein am besten sind“, sagt Manno vieldeutig.

Er weiß nur zu genau: Diesmal ist der WSV dank der K.O.s von Türkspor, Uerdingen und Düren (und auch aus eigener Kraft) noch mit zwei blauen Augen davongekommen, doch die nächste Spielzeit wird sicher nicht einfacher: Drittliga-Absteiger BVB II wird den sofortigen Wiederaufstieg anstreben. Mit Gladbach II, Paderborn II, Köln II, Düsseldorf II und Schalke II sowie dem Westfalen-Aufsteiger Bochum II sind gleich sieben Reserveteams von Proficlubs am Start. Und auch die weiteren Aufsteiger Sportfreunde Siegen (Westfalen), Bonner SC (Mittelrhein) sowie ein Verein aus dem Quartett SpVg Schonnebeck, SSVg Velbert, SC St. Tönis oder ETB SW Essen dürften nicht ohne Ambitionen antreten.

„Für uns geht es um den Klassenerhalt. Und den wollen wir mit einer Mannschaft schaffen, die mutig ist und die Fans zu begeistern versucht“, kündigt Manno an. Wie sie genau aussieht, darüber werden wohl die kommenden Tage weitere Aufschlüsse geben.