Statistik 2019 „In Wuppertal leben wir sicher“

Wuppertal · Weniger Gewaltkriminalität, ein Rückgang der Raubdelikte und auch bei den Wohnungseinbrüchen sind die Fallzahlen deutlich rückläufig – das ist die Bilanz der aktuellen Kriminalstatistik der Polizei Wuppertal. „Die Null-Toleranz-Strategie wirkt“, sagt Polizeipräsident Markus Röhrl. Und das spiegelt sich in den Zahlen wider.

 Der Berliner Platz in Wuppertal Oberbarmen wird von der Polizei als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Auch hier zeigt die Polizei verstärkt Präsenz und kontrollierte in letzter Zeit immer wieder die ansässigen Shisha-Bars, Wettbuden und Spielhallen.

Der Berliner Platz in Wuppertal Oberbarmen wird von der Polizei als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Auch hier zeigt die Polizei verstärkt Präsenz und kontrollierte in letzter Zeit immer wieder die ansässigen Shisha-Bars, Wettbuden und Spielhallen.

Foto: Dennis Polz

Wuppertal ist im Jahr 2019 noch einmal sicherer geworden. Die Zahl der in der Polizeilichen Kriminalstatistik registrierten Straftaten sank 2019 um 5,7 Prozent auf 30.040 (2018: 31.856). Das sei der niedrigste Wert seit Jahren, betont Polizeipräsident Markus Röhrl. „Die Aufklärungsquote lag bei 55,4 Prozent“, fügt der Behördenleiter hinzu. Die Beamten registrierten 2019 insgesamt 79 weniger Gewalttaten als noch im Jahr zuvor (2018: 1.296). Und auch die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität sind rückläufig: So nahmen die Raubüberfälle um 44,2 Prozent ab.

Während unter anderem die Zahlen des Wohnungseinbruchsdiebstahls auf 406 (2018: 524) Fälle zurück fielen, stiegen die Zahlen der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 18,2 Prozent von 291 auf 344 Fälle an. Bei Letzterem handele es sich aber nicht um einen Anstieg von zum Beispiel Vergewaltigungen oder ähnlichen Delikten. Der Fall des 83 Jahre alten Mannes, der am Dellbusch wegen des Verdachts kinderpornografische Bilder zu besitzen festgenommen wurde, habe die Zahlen in die Höhe schießen lassen (die Wuppertaler Rundschau berichtete). Dietmar Kneib, Leiter der Direktion Kriminalitätsbekämpfung dazu: „Bei der Hausdurchsuchung wurde umfangreiches kinderpornografisches Bildmaterial auf 50 Festplatten aufgefunden und sichergestellt.“ Jedes Opfer sei dann als eigenständiger Fall erfasst worden. Das habe die Zahlen in die Höhe getrieben.

Die Polizei betont nochmals: „Dass wir in Wuppertal sicher leben, das zeigen uns die objektiven Zahlen. Dennoch haben viele Menschen ein unsicheres Gefühl. Hier klafft die Wahrnehmung von objektiver und subjektiver Sicherheit weit auseinander“, so Kneib.

Für ein Unsicherheitsgefühl sorgte 2019 auch die „Gucci-Gang“, eine mittlerweile aufgelöste Gruppierung krimineller Jugendlicher. Rückblick: Die Jugendlichen lungerten am 21. Mai 2019 im Flur eines Mietshauses in Heckinghausen herum. Ein 70-jähriger Bewohner wies sie an, das Haus zu verlassen – unmittelbar danach schlugen und traten mindestens zwei von ihnen auf den Mann ein – das Opfer schwebte in Lebensgefahr, die beiden Haupttäter sitzen mittlerweile in Jugendhaft.

 Polizist Dietmar Kneib leitet die Direktion Kriminalitätsbekämpfung.

Polizist Dietmar Kneib leitet die Direktion Kriminalitätsbekämpfung.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Die „Gucci-Gang“ sei aufgelöst, das versichert die Polizei, räumt aber auch ein, dass sich Jugendliche aus dem Dunstkreis dieser ehemaligen Gruppierung in der Elberfelder Innenstadt herumtreiben. Die Aktivitäten der Jugendlichen haben aber mehr mit „herumlungern und Schule schwänzen“ zu tun, heißt es in der Pressekonferenz zur Kriminalstatistik am vergangenen Montag. „Wir beobachten das und werden in Wuppertal noch mehr Präzens zeigen“, so Polizeisprecher Alexander Kresta. (mivi)

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