Bayer-Werk in Elberfeld WuXi steht kurz vor dem Einzug

Der Bayer Standort Wuppertal rückt weiter in den Fokus des internationalen Kampfes gegen das Corona-Virus: Die Übergabe des ursprünglich für die Produktion eines Blutgerinnungsmittels konzipierten Neubaus an die chinesische Firma WuXi steht unmittelbar bevor. Der internationale Biotechnologie-Konzern will hier Covid19-bezogene Wirkstoffe herstellen.

 In Bayers ehemaligen Faktor 8-Gebäude an der Wupper, das nie in Betrieb ging, will WuXi als Mieter künftig unter anderem Wirkstoffe gegen Covid19 herstellen.

In Bayers ehemaligen Faktor 8-Gebäude an der Wupper, das nie in Betrieb ging, will WuXi als Mieter künftig unter anderem Wirkstoffe gegen Covid19 herstellen.

Foto: Bayer AG

In wenigen Wochen möchte Bayer-Standortleiter Timo Flessner den Schlüssel an WuXi übergeben. „Ein perfekter Partner“ findet der Wuppertaler, der damit ein großes Problem im Werk Elberfeld löst. 500 Millionen Euro hatte Bayer in das 2018 fertiggestellte, hochmoderne Produktionsgebäude an der Wupper investiert. Der Plan, dort ein Mittel gegen Bluterkrankheit herzustellen, wurde aber von der Konzernleitung verworfen, ehe der Betrieb anlaufen konnte.

Die Nachfolgenutzung durch WuXi beendet jetzt den Leerstand. Gestern erläuterte Bayer Einzelheiten dazu. Demnach mietet WuXi das Gebäude für mindestens zehn Jahre und zahlt dafür 3,5 Millionen Euro per anno, zudem kauft das Unterehmen das vorhandene technische Inventar für 150 Millionen Euro.

Chris Chen, CEO von WuXi Biologics und Chef von weltweit 6.000 Mitarbeitern (demnächst sollen es 10.000 sein), bedankte per Videobotschaft bei Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und dem Bayer-Team für die Unterstützung bei dem, was er „einen Grundstein für die Expandion seines Unternehmens nach Deutschland“ nennt.

Rund 200 Arbeitsplätze will WuXi in Wuppertal und Leverkusen ansiedeln, die meisten davon in Elberfeld. Es handele sich um Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Manager, so Chen. Für Bayer ist diese Kooperation in Elberfeld Neuland. „Wir hatten hier zwar schon AiCuris“, so Flessner, „aber WuXi ist eine andere Größenordnung.“ Der Infrastruktur-Bedarf, den Bayer den Chinesen zur Verfügung stellen, sei von der Energie bis zur Entsorgung viel umfangreicher.

„Das ist ein extrem mutmachendes Signal für Wuppertal. Wir sehen ja gerade, dass Gesundheit langfristig ein Mega-Thema ist“, kommentierte  Oberbürgermeister Uwe Schneidwind die Entwicklung im Elberfelder Werk - auch mit Blick darauf, dass Bayer bekanntlich selbst an diesem Standort möglichst bald mit der Produktion des Corona-Impfstoffs von Curevac beginnen will.

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