Kommentar zur Döppersberg-Kommunikation Immer weiter wie bisher?

Es gibt immer noch Wuppertaler, die glauben, man könne nicht mal eben aus Barmen in die Elberfelder Südstadt fahren. Auch solche mit TV, Tablet Radio und Smartphone. Solange aber immer noch nicht allen klar ist, was rund um den Döppersberg — inklusive der B7-Sperrung — passiert und angesagt ist, stimmt etwas nicht mit der Kommunikation.

Kommentar zur Döppersberg-Kommunikation: Immer weiter wie bisher?
Foto: Bettina Osswald

Immer noch nicht.

"Passend" dazu hat die Stadt jetzt ihren Döppersberg-Kommunikationsvertrag mit Uni-Mediendesigner Professor Johannes Busmann bis Ende 2017 verlängert. Weil das bisherige Verfahren, das 300.000 Euro plus außerplanmäßige 50.000 gekostet hat, ein Erfolgsmodell sei. In Zukunft schlagen 714.000 Euro zu Buche — plus 100.000 Euro an Druckkosten für neun weitere achtseitige "Döppersberg-Journale". Jedes Jahr soll's drei dieser Mini-Zeitungen geben. Und eine Reihe von regelmäßigen (Hintergrund-)Gesprächen mit Betroffenen und Beteiligten.

Die sind wohl auch sehr nötig. Beispiel: Vor wenigen Tagen war beim "Elberfelder Forum" der City-Einzelhändler der Eindruck nicht vom Tisch zu wischen, es gäbe (immer noch) Leute, die beim Thema Döppersberg mehr wissen als andere.

Und wenn die Händler und Gastronomen aus dem Luisenviertel, die eigene Verkehrsänderungsvorschläge gemacht haben, in der Rundschau öffentlich sagen, dass sie sich von der Stadt allein gelassen fühlen, dann stimmt etwas nicht mit der (Döppersberg-)Kommunikation. Immer noch nicht.

Und die Bürger? Die wollen vor allem Bilder sehen. Viele Bilder. Sie wollen wissen, wie ihr Döppersberg aussehen wird. Bis ins kleinste Detail. Dieses Bedürfnis muss deutlich schneller und umfangreicher befriedigt werden. Der entsprechenden Döppersberg-Internetseite kommt deswegen große Bedeutung zu. Schon, um immer wiederkommenden Kritikpunkten mit Fakten zu begegnen.

Über den Informationswert des "Döppersberg-Journals" konnte man immer schon streiten. Und kann es in Zukunft erst recht. Ähnlich wie die Netz-Infos müss(t)en auch die Print-Infos viel kürzer getaktet sein. Zumal wenn etliche Seiten dieser Publikation(en) sich nur mit allgemeinen Wuppertaler Image- und Marketing-Themen befassen. Sehr gespannt darf man deswegen darauf sein, wenn die "Journale" der Zukunft die Stadtentwicklungsbedeutung des Döppersbergs herausarbeiten. Stadtentwicklung ist nämlich etwas, das Wuppertal ganz dringend braucht — und seit ewig und drei Tagen verschläft. "Die ultimative Lobhudelei" dagegen gehört zum Repertoire der WDR-Show "Zimmer frei". Und da ist sie ironisch gemeint.

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