Kommentar zum großen Trassenfest Eine gute Idee, die kaum einer kennt

Es bedurfte schon eines Machtwortes von Regierungspräsidentin Anne Lütkes: "Ich sage Ihnen, Sie brauchen einen bergischen Kommunalverband, wagen Sie endlich mehr!" Adressaten waren die Vertreter der drei bergischen Großstädte Wuppertal, Remscheid und Solingen.

 Rundschau-Redaktionsleiter Hendrik Walder.

Rundschau-Redaktionsleiter Hendrik Walder.

Foto: Bettina Osswald

Und was sie meinte, war klar: Wer sich an europäische Fördertöpfen laben will, muss sich als wahrnehmbare Region positionieren.

"Wir haben unsere Hausaufgaben erfüllt", schmunzelte IHK-Präsident-Meyer beim Neujahrsempfang und meldete Vollzug: Seit einigen Wochen gibt es die "Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft", ihre Aktivitäten, "erstrecken sich vor allem auf die Initiierung, Begleitung und Umsetzung regional bedeutsamer Projekte im Bereich der Wirtschaftsentwicklung, der Regionalentwicklung und der Tourismusförderung." Das war schon immer ein schwieriges Feld, wenn es im Wettbewerb um ansiedlungswillige Unternehmen ging. Das wird es auch weiterhin blieben, wenn wir beispielsweise das aktuelle Tauziehen um die beiden möglichen Factory-Outlet-Center am Döppersberg und in Lennep betrachten.

Die viel beschworene Bergische Zusammenarbeit ist weiterhin eine Aufgabe für Generationen — selbst wenn es zarte Pflänzchen aussichtreicher Kooperationen gibt. Die des BHC, der (nicht ohne Mühen) den bergischen Schulterschluss für sein Arena-Projekt geschafft hat. Und die des nun erfolgten Trassenschlusses. Seit Dezember können Remscheid, Solingen und Wuppertal durchgängig mit dem Fahrrad erreicht werden - auch ohne getunte E-Bikes oder ausgeprägte Bergfahrer-Qualitäten.

Dieser bergische Bahntrassen-Ring wird am Sonntag, 19, April 2015, von 11 bis 17 Uhr, mit einem großen Saisoneröffnungsfest gefeiert. Mit einem Riesenrahmenprogramm, zahlreichen Ständen und nach gegenwärtigem Stand ganz passablem Wetter. Ich sage das an dieser Stelle schon mal, damit Sie sich darauf einstellen können, zum Beispiel, wenn sie an der ganztägigen Fahrrad-Rallye teilnehmen wollen, die einen rund ums und durchs Städtedreieck führt.

Denn bislang finden die ehrgeizigen Planungen noch weitgehend ohne Information der Öffentlichkeit statt. Das ist schade für eine vorbildliche "völkerverbindende" Veranstaltung, die Berührungsängste abbauen helfen könnte. Und somit auch ein unglücklicher Einstieg für eine Gesellschaft, die sich der Förderung des Regional-Marketings verschrieben hat.

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