Immer mal wieder ist das Test-Team auf seinen Streifzügen zwischen Vohwinkel und Langerfeld ins Schwärmen gekommen - bei bodenständigen Gerichten genauso wie bei gehobener Küche. Das klingt dann zum Beispiel beim Besuch einer Adresse auf den Nordhöhen so:
„Unsere Vorspeise ist ein Kartoffel-Shiitakepilze-Strudel mit Sesam und Salat (18 Euro): Wir teilen ihn uns – und sind begeistert. Weich und höchst interessant gewürzt präsentiert sich der Strudel, den die Pilze optimal ergänzen. Immer wieder erleben wir neue Eindrücke auf der Zunge. Das geht so komplex weiter, als ein im Ofen gegarter Kabeljau auf Risotto mit Frühlingslauch und Salzzitrone (36 Euro) sowie eine gebratene Lachsforelle mit Fenchel und Limette (28 Euro) als unsere Hauptgänge serviert werden. Der auf den Punkt getroffene Kabeljau, dem das Ofengaren richtig gutgetan hat, ist von einem mehrdimensional schmeckenden Schaum umgeben, von dem wir noch oft erzählen werden.“
Ganz anders als dieses Gourmet-Feuerwerk, aber dafür herrlich rustikal war viele Kilometer weiter südlich auch dieses Schnitzel nach Münchener Art: „Süßer Senf und Meerrettich geben dem zarten Fleisch unter einer knusprigen Panade echten Pfiff, dazu serviert werden Pommes in einer Menge, die auch für eine kinderreiche Familie reichen würde. Das Paprikaschnitzel (16,50 Euro) steht dem in nichts nach - die erkennbar selbstgemachte Sauce mit schön pikanter, süß-saurer Note überzeugt uns genauso wie die wirklich knusprigen Bratkartoffeln, die - und das ist selten genug - auch nicht nachgewürzt werden müssen.“
Ganz was Feines aus dem Meer gab‘s in Elberfeld-Mitte: „Das als Produkt erfahrungsgemäß ziemlich heikle (weil schnell zu Trockentode gebratene) Schwertfischsteak ist auf den (Gar-)Punkt getroffen, schneeweiß und noch saftig mit schönen Grillstreifen. Sein wunderbarer Eigengeschmack tanzt einen kleinen Aromen-Tango mit diversen Beigaben, denen jeweils individuell Aufmerksamkeit gewidmet wurde: Gelbe Bete und Kohlrabi entdecken wir da genauso wie Blumenkohl und Kartöffelchen, unter dem Fisch gibt’s ein facettenreiches Bett aus winzig geschnittenem Gemüse samt Zitronensud für eine angenehme Säure und als Krönung obendrauf etwas Wirsing. Eine mutige Kombination - und ein echter Volltreffer, der bis zur letzten Gabel spannend bleibt.“
Und einer der 20 Newcomer, die neu aufgemacht oder Standort beziehungsweise Besitzer gewechselt haben, überraschte die Tester so: „Langsam gebackenes, gewürztes Lamm, das von innen butterzart ist, als hätte es seine Struktur aufgegeben, um Geschmack zu werden. Keine Knochen, keine Kompromisse. Die Gewürze sind nicht laut, sondern tief, warm, rund, leicht rauchig.“
Jetzt wollen Sie dringend wissen, wo die Restaurants sind, in denen es so lecker ist? Kein Problem: steht alles in „So schmeckt Wuppertal!“