„All you can eat“-Restaurants Gewerkschaft fordert Strafe für „Büfett-Gier“

Wuppertal · Wer nicht aufisst, muss in einigen „All you can eat“-Restaurants inzwischen damit rechnen, eine Strafe zu zahlen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Wuppertal sieht darin einen Trend – auch für heimische Restaurants.

Symbolbild.

Foto: NGG/Florian Göricke

Immer wieder zum Büfett gehen. Von allem etwas probieren. Und dabei immer mehr auf den Teller laden. Der ist dann randvoll – mit einem Riesenberg an Essen. „Büfett-Gier folgt dem Prinzip: Draufladen, was das Zeug hält. Denn die Augen sind oft größer als der Magen. Aufgegessen wird dann nicht. Und am Ende landet gutes Essen in der Tonne“, sagt Zayde Torun von der Gastro-Gewerkschaft.

Die Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal appelliert an Restaurantbesucherinnen und -besucher, den Teller am Büfett „mit Augenmaß vollzumachen“. Es sei vernünftiger, lieber häufiger zu gehen und dafür mit kleineren Portionen zum Tisch zurückzukehren. „Wenn der Punkt kommt, an dem nichts mehr geht, kann man mit dem Essen aufhören, ohne einen halbvollen Teller stehen zu lassen.“

Die NGG plädiert damit für mehr „Büfett-Disziplin“ in „All you can eat“-Restaurants in Wuppertal. Die Gastro-Gewerkschaft ist dabei von der Wirkung einer „Verschwender-Strafe“ überzeugt: „Wer eine Viertel- oder sogar halbe Portion auf dem Teller zurückgehen lässt, der versteht seine Wegwerf-Marotte wohl erst, wenn er dafür bezahlen muss. Das gilt auch bei halbvollen Gläsern, wenn es eine Getränke-Flatrate gibt“, so Torun.

Immerhin gehe es um Lebensmittelverschwendung. Wenn ein Restaurant pro Woche für mehrere hundert Euro Essen in die Lebensmittel-Tonne werfen müsse, dann sei das ethisch genauso wie wirtschaftlich nicht zu vertreten. „Das ist Geld, das Restaurants in Wuppertal wesentlich sinnvoller investieren können – nämlich in mehr Personal und bessere Löhne für Köche und Kellnerinnen. Ein Teil des ‚Büfett-Bußgeldes‘ könnte ganz bewusst aber auch für ‚Brot für die Welt‘ gespendet werden“, meint Zayde Torun.

Es werde Zeit, in den Köpfen der Menschen den Schalter umzulegen – auch beim Restaurantbesuch in Wuppertal: „Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst – Lebensmittel sind kostbar. Und jeder, der am Büfett den Löffel in die Hand nimmt, muss wissen: Dahinter steckt auch eine Menge Arbeit von Menschen.“