Wuppertals Chronik 2018 V wie viel Lärm um nichts

Wuppertal · Am 25. April waren wir mittendrin. Nicht metaphorisch, wie es Journalisten oft meinen, nein wirklich mittendrin: Die Rundschau lag mitten im "Sperrgebiet".

 Auf diese Grube schaute ganz Elberfeld. Am Ende fanden die Experten keine Bombe, sondern einen Stahlbetonbrocken.

Auf diese Grube schaute ganz Elberfeld. Am Ende fanden die Experten keine Bombe, sondern einen Stahlbetonbrocken.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Drei Tage vorher war an der Schloßbleiche bei Kanalarbeiten ein Bohrkopf auf einen verdächtigen Gegenstand gestoßen. Liegt da etwa eine Bombe verschüttet, mitten unter Elberfeld? Der Kampfmittelräumdienst kündigte sich für Donnerstag an. Und die Nachricht, dass, wenn die Experten tatsächlich auf eine Fliegerbombe stoßen würden, die gesamte Innenstadt sofort geräumt werde, verbreitete sich in Windeseile.

Einzelhändler, Anwohner, Bürogemeinschaften, die Rundschau-Verlagsgesellschaft am Johannisberg 7 — ganz Elberfeld bereitete sich auf eine Evakuierung vor. Und die Redaktion stand vor der großen Frage: Wie berichten wir, wenn wir von einem Moment auf den anderen aus unserem Gebäude raus müssen? Donnerstagmorgen. Elberfeld hält sich in Bereitschaft. Rundschau-Reporter Peter Fichte findet sich um 8 Uhr morgens an der Baustelle ein, ich als zuständiger Online-Dienst im sicheren Zuhause, an Laptop und Telefon.

Ab 8.45 Uhr tickern wir das Geschehen, sind ständig am Telefon in Kontakt. Er erzählt, ich schreibe. Jeder Fortschritt, jedes Hindernis steht in Echtzeit auf wuppertaler-rundschau.de. Nach über fünf Stunden Spannung um 13.36 Uhr der entscheidende Anruf. Keine Bombe, keine Evakuierung! Bis zu dieser Nachricht wurde die Rundschau-Homepage über 61.000 Mal aufgerufen — absoluter Spitzenwert.

Wir sind erleichtert. Dass keine Bombe unter Elberfeld liegt — und dass, unabhängig vom Ausgang des Geschehens, unsere Berichterstattung Tausende Wuppertaler live auf dem Laufenden gehalten hat.

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