Wuppertals Chronik 2019 X wie x-facher Ärger

Wuppertal · Schimmelwohnung, Miet-Albtraum – nach den Schlagzeilen 2019 sind diese Stichworte unweigerlich mit dem Namen der Immobiliengruppe „Altro Mondo“ verknüpft. In Wuppertal kommt noch „Engelshöhe“ hinzu: In diesem Wohngebiet in Vohwinkel nahm die lokale Geschichte den Anfang.

 Unhaltbare Zustände.

Unhaltbare Zustände.

Foto: Mikko Schümmelfeder

„Wasserschaden – und das seit 10 Jahren. Ein trauriger Wohn-Albtraum“ lautete der Titel unserer Geschichte vom Juli 2019, in deren Mittelpunkt der Mieter Armin Schmitz stand, der seit zehn Jahren nur noch mit Regenschirm auf der Toilette sitzen kann. Läuft in der Wohnung über ihm Wasser, wandelt sich sein Badezimmer zur Tropfsteinhöhle und von der Decke fließen wasserfallartig Spülwasser, Seifenlauge und Schmutz herunter. Eine von der Immobiliengesellschaft beauftragte Baufirma stellte lediglich ein Trocknungsgerät auf, mehr passierte nicht.

Auf die in der Rundschau veröffentlichte Geschichte meldeten sich immer mehr Mieter der Engelshöhe mit ähnlich schlimmen Mängeln. Und die Immobiliengesellschaft? Sagte nichts dazu. Im September 2019 tat sich dann etwas: Landesweit in zehn Städten fand eine vom Landesbauministerium gemeindeübergreifende Aktion zur Aufdeckung von wohnungswirtschaftlichen Missständen in Beständen der „Altro Mondo“ statt – auch in Wuppertal. Das Presseamt erklärte allerdings, dass bei der Kontrolle für das Personal der Stadt Missstände nicht unmittelbar sichtbar wurden. Der Grund: In einigen der gerade einmal vier kontrollierten Wohnungen wurden zuvor angezeigte Mängel bereits behoben. Seit Oktober ist es ruhig geworden um die „Altro Mondo“-Wohnungen an der Engelshöhe. Dass sich mittlerweile alle Schimmelspuren und Wasserschäden in Luft aufgelöst haben – davon ist nicht auszugehen.

(flo)
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