Wuppertals Chronik 2019 N wie Neuerungen

Wuppertal · Dass Kulturdezernent Matthias Nocke am 10. Mai mit einer überraschenden Kampfkandidatur zum neuen CDU-Chef aufstieg, oder dass Servet Köksal schon zuvor, am 6. April, neuer Vorsitzender der Wuppertaler SPD geworden war – beides verblasst völlig hinter einem ganz anderen Neuen: Uwe Schneidewind.

Frostige Atmosphäre: Matthias Nocke (re.) beerbte Rainer Spiecker als CDU-Vorsitzender.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Dass der mindestens bundesweit renommierte Chef des Wuppertal Institutes als gemeinsamer OB-Kandidat von CDU und Grünen gehandelt wird, darüber gab es schon seit dem Sommer viel Geflüster. Ende September wurde das Ganze öffentlich – und schon kurz darauf zum (Beinahe-)Debakel für die CDU. Deren Kreiskonferenz lehnte Schneidewind als Kandidaten ab: Man könne sich nicht mit ihm identifizieren, halte ihn teilweise für nicht genug qualifiziert.

Ein beachtlicher Sturm der Entrüstung und Fassungslosigkeit brach los – innerhalb der CDU und innerhalb der breiten Bürgerschaft. Auch weil bekannt geworden war, dass entweder CDU-Chef Matthias Nocke oder aber seine Frau Barbara Reul-Nocke (Ordnungsdezernentin in Remscheid und Schwester von NRW-Innenminister Herbert Reul) als OB-Bewerber der CDU für den Herbst 2020 gehandelt werden. Die Junge Union, Ex-OB Peter Jung und Ex-Parteichef Hermann Josef Richter positionierten sich öffentlich für Schneidewind. Am 9. Dezember kam es dann in der Stadthalle zu dem von CDU-Vorstandsmitglied Rolf Köster Ende Oktober vorgeschlagenen öffentlichen Abendformat „CDU trifft Schneidewind“ – mit über 200 Besuchern.

Nach Rede, Interview und Beantwortung von Publikumsfragen konnten die CDU-Mitglieder per Wahlurne ein Votum abgeben. Daraus hat die CDU-Spitze eine (positive!) Empfehlung destilliert, die in einen Kreisparteitag einfließen soll.

(sts)