Wuppertals Chronik 2019 A wie Absturz

Wuppertal · Da sage noch einer, die Bürgerinnen und Bürger seien nicht mehr für Lokalpolitik zu interessieren. Das Thema Seilbahn bewies etwas anderes.

 Gewinner: die Mitglieder der Initiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ im Rathaus.

Gewinner: die Mitglieder der Initiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ im Rathaus.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Satte 135.553 Stimmen wurden bei der Frage, ob in Wuppertal eine Seilbahn vom Hauptbahnhof über die Uni bis zum Küllenhahn gebaut werden soll, abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,49 Prozent. Die Gegner setzten sich mit 61,6 Prozent durch. Vorausgegangen waren jahrelange, intensive Diskussionen. Während die Befürworter in der Seilbahn eine umweltfreundliche Variante der Mobilität sahen, bemängelten die Gegner unter anderem die Baukosten von mindestens 88 Millionen Euro (inklusive der Förderungen), aber auch die Betriebskosten sowie die Wegstrecke über Wohngebiet.

Die Initiative „Seilbahnfreies Wuppertal“, die früh auf allen verfügbaren Kanälen in den Wahlkampf gestartet war: „Wir freuen uns darüber, dass das Projekt damit politisch beerdigt ist. Auch die aufwändige Wahlkampagne der Befürworter konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein sinnloses und außerdem teures Prestigeprojekt gehandelt hat. Wir erwarten, dass im Rat der Stadt Wuppertal jetzt zeitnah die Weichen für eine vernünftige Investorenlösung für das Fundbüro-Grundstück gestellt werden. Die Unterstützung vieler freiwilliger Helfer und Spender hat uns geholfen, der Öffentlichkeit auch die kritischen Aspekte und Risiken des Seilbahnprojekts zugänglich zu machen.“ Die Befürworter, die erst spät medial loslegten, sprachen hernach von einer vertanen Chance.

(jak)
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