1. Lokales

Neue Bäume für den Wupperpark geplant

Elberfeld : Neue Bäume für den Wupperpark

Über eine Stunde lang diskutierte die Döppersberg-Kommission über die sechs Platanen im künftigen Wupperpark, unter dem gerade der Club-Bunker gebaut wird. Alle Bäume zu erhalten würde mindestens 500.000 Euro kosten – und den Zeitplan des Gesamtprojektes im schlimmsten Fall über ein Jahr lang verzögern.

Nach einer ausführlichen Dokumentation von Annette Berendes vom Grünflächen-Ressort mit viel Fachgutachter-Input war schließlich klar: Mindestens SPD, CDU und FDP halten am ursprünglichen Plan für den Wupperpark, der Ergebnis eines Architekturwettbewerbes ist, fest. Das heißt: Eine der alten Platanen bleibt auf jeden Fall erhalten, zwei weitere eventuell – die anderen fallen und werden durch neue Bäume mit etwa 40 Zentimetern Stammdurchmesser ersetzt.

Diese neuen Bäume werden keine Platanen sein, denn die sind nach Auffassung von Grün-Ressort und Gutachter „an dieser Stelle nicht optimal“. Die Mehrzahl der Platanen ist außerdem in ihrer Standsicherheit gefährdet: Die Wurzeln haben sich über die vergangenen Jahrzehnte an Mauern und andere Bauwerkes im Areal angelehnt – viele dieser Mauern werden aber in Zukunft für die neuen Bauten abgerissen.

Durchgerechnet wurde auch eine mögliche Großbaumverpflanzung, um die Platanen nicht fällen zu müssen. Kosten: mehrere Hunderttausend Euro bei keiner Garantie fürs langfristige Überleben der Bäume an einem anderen Ort.

  • Dezernent Frank Meyer im April 2022
    Barmen : Junge Bäume sollen Hitzeperioden besser überstehen
  • So sieht der Deweerthsche Garten (von
    Deweerthscher Garten in Elberfeld : Wasserspiel, WC, zwölf neue Bäume
  • Symbolfoto.
    Umwelt : 10.000 neue Bäume für den klimastabilen Stadtwald

Entscheidend für die neuen Bäume, die im Vergleich zu heute an anderen Punkten des Parks gepflanzt werden: Der Wupperpark soll eine durchgängig begehbare Promenade am Flussgeländer entlang zwischen Alter Freiheit und Morianstraße bekommen. Würden die Bäume an ihren jetzigen (zu nah am Rand liegenden) Standorten bleiben, wäre das nicht mehr möglich. Es würden dunkle, taschenförmige Angst-Räume entstehen, und die (gewünschte) Trennung der Wege von Promenadenbenutzern und Besuchern des „Café Cosa“ könnte nicht mehr realisiert werden.

 Geplant ist eine durchgängige Promenade zwischen Alter Freiheit und Morianstraße.
Geplant ist eine durchgängige Promenade zwischen Alter Freiheit und Morianstraße. Foto: Stadt Wuppertal

Für die Grünen machte Klaus Lüdemann trotz aller vorgestellten gutachterlichen Informationen klar: „Ich kämpfe für jeden Baum.“ FDP-Mann Alexander Schmidt dagegen: „Wir haben eine Ehrenrunde für die Umwelt gedreht. Jetzt ist Schluss.“ Und Klaus-Jürgen Reese (SPD): „Das Thema ist durch.“ Beide verwiesen nachdrücklich darauf, dass anstatt der zu fällenden Platanen neue, große und an dieser Stelle besser geeignete Bäume gepflanzt werden.

Die übrigens kosten etwa 50.000 Euro – im Vergleich zu mindestens einer halben Million, die der Erhalt aller jetzigen Platanen verursachen würde.