Auswirkungen des Hochwassers Liveticker: Erste Soforthilfen ausgezahlt

Wuppertal · In einigen Wuppertaler Bezirken wird der Wiederaufbau nach dem Hochwasser Wochen, wenn nicht Monate dauern. Die Entwicklungen im Rundschau-Liveticker.

 Der Caritasbus auf dem Schützenplatz.

Der Caritasbus auf dem Schützenplatz.

Foto: Caritasverband

Bündelung: Zahlreiche lokale Hilfsorganisationen haben am Donnerstag (22. Juli 2021) das „Aktionsbündnis Hochwasserhilfe“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die zahlreichen Aktivitäten rund um die Hochwasserhilfen und die Spendenzahlungen an die Betroffenen zu bündeln und zu koordinieren. Das Treffen fand im Sparkassenturm in Elberfeld statt. Mehr dazu: hier klicken!

Auszahlung: Die Stadt Wuppertal hat nach eigenen Angaben die ersten Hochwasser-Soforthilfen an Betroffene überwiesen. Das Land hatte am Donnerstag (22. Juli 2021) gegen Mittag die entsprechenden Antragsformulare und Konditionen veröffentlicht. Mehr dazu: hier klicken!

Glockengeläut: Auch in Wuppertal läuten am Freitag (23. Juli 2021) in Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe viele Glocken in evangelischen Kirchtürmen und laden zum Gebet ein. Andachten in offenen Kirchen (es gelten die Pandemie-Beschränkungen für die jeweiligen Kirchgebäude) gibt es hier: City-Kirche Elberfeld (Kirchplatz 2, Anmeldung über wuppertal-live.de möglich), Alte Kirche Langerfeld (Am Markt), Erlöserkirche Wichlinghausen (Stahlstraße), Gemeindezentrum Uellendahl (Röttgen 102, Zentrum offen zum persönlichen Gebet), Lutherkirche Ronsdorf (Bandwirkerstraße 15). Die Gemeinde Vohwinkel bietet auf ihrer Homepage ein Fürbittenvorschlag zum Mitfeiern zu Hause: www.evangelisch-vohwinkel.de

Hochwasser in Wuppertal: Baumstämme, Waschmaschinen und mehr
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Baumstämme, Waschmaschinen und mehr

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Foto: Christoph Petersen

Unterstützung: Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden in der Hochwasser-Katastrophe nach Meinung des Wuppertaler CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt (CDU) nicht zurückgelassen. Sie könnten „mit großzügiger Hilfe“ rechnen. Mehr dazu: hier klicken!

Musik für den guten Zweck: Der Verein „Wuppertal hilft!“ richtet am 21. August 2021 sein 13. Benefizkonzert als Sonderausgabe aus. Die Einnahmen gehen an die Wuppertaler Fluthilfe. Das Event findet von 18 bis 22 Uhr auf der Sparkassenbühne im Garten der Historischen Stadthalle statt. Mehr dazu: hier klicken!

Wuppertaler Bühnen: Wegen der Hochwasserschäden am Opernhaus weisen die Wuppertaler Bühnen darauf hin, dass beim Vorverkaufsstart am 9. August 2021 geplante Vorstellungen auf der Opernhausbühne vom Verkauf ausgenommen werden. Für das künstlerische Programm im Theater am Engelsgarten und die Konzertsaison in der Historischen Stadthalle findet der Vorverkauf wie geplant statt. Die Bühnen danken allen Unterstützern – insbesondere dem städtischen Gebäudemanagement, der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk – für die sofortige Hilfe und das Einleiten aller notwendigen Maßnahmen nach der Überschwemmung der Unterbühne und der umliegenden Bereiche. Aktuell ist noch nicht absehbar, ab wann ein Spielbetrieb auf der Opernhausbühne wieder möglich sein wird, heißt es. Die Wuppertaler Bühnen danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die in den vergangenen Tagen ihre Hilfe angeboten oder gespendet haben. Auf mehrfache Nachfrage weisen sie darauf hin, dass Spenden unter dem Konto der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH bei der Stadtsparkasse Wuppertal, IBAN: DE56 3305 0000 0000 1217 80, Stichwort „Hochwasser“ angenommen werden.

Unwetterwarnung: Das für Samstag (24. Juli 2021) um 15;30 Uhr geplante Serenadenkonzert von Studierenden der Musikhochschule im Garten der Historischen Stadthalle fällt aus. Grund ist eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Es gibt keinen Ersatztermin. Bereits erworbene Tickets können bis zum 8. August zurückgegeben werden.

Direkte Ansprache: Nachdem der Caritasverband Wuppertal/Solingen bereits am vergangenen Wochenende  mit einem Helferteam in Beyenburg war, sind seit Donnerstag (22. Juli 2021) wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem vom Hochwasser schwer getroffenen Wuppertaler Stadtteil präsent.  Hilfe bei der Antragstellung für Soforthilfen gibt es am Caritasbus auf dem Schützenplatz (Beyenburger Furth 41). Außerdem sind Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Ortsteil unterwegs, um die Bürgerinnen und Bürger über Hilfsmöglichkeiten zu informieren, Bedarfe aufzunehmen und Unterstützung zu vermitteln. Das Caritasteam bleibt auch am Wochenende von 9 bis 17 Uhr in Beyenburg.

Justiz: Das Land-, Amts- und Arbeitsgericht in Wuppertal sind ab Montag (26. Juli 2021) wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Der Sitzungsbetrieb wird dann regulär aufgenommen. „Land-, Amts- und Arbeitsgericht Wuppertal sind allerdings aufgrund der Folgen des Hochwassers bis auf Weiteres weder telefonisch noch per Fax zu erreichen.  Persönliche Anliegen sollten schriftlich eingereicht werden“, empfiehlt Pressedezernent Dr. Matthias Roth.

Krankenkassenbeiträge: Von den massiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe sind neben der Bevölkerung auch Unternehmen und Selbstständige in besonderer Weise betroffen. Um in dieser teilweise existenzbedrohenden Situation schnell und unbürokratisch zu unterstützen, räumt die AOK Rheinland/Hamburg Arbeitgebern und Selbstzahlern ab sofort die Möglichkeit ein, Beiträge bis einschließlich September zinslos zu stunden. Mehr dazu: hier klicken!

Keine freie Fahrt: Wegen des Ferienverkehrs und mehrerer gesperrter Verbindungen rechnet der ADAC in Nordrhein-Westfalen am Wochenende mit vollen Autobahnen. Durch das Hochwasser der vergangenen Woche sind in NRW die A1 und die A61 südlich von Köln weiterhin voll gesperrt. Gleichzeitig beginnt am Wochenende die zweite Hälfte der Sommerferien. „Autofahrer sollten vor der Abfahrt Kartenprogramme mit aktuellen Verkehrslagen und Sperrungen prüfen und alternative Routen frühzeitig planen sowie die Sperrungen südlich von Köln großräumig umfahren. Während der Fahrt sollte man im Verkehrsfunk auf die aktuelle Lage und mögliche Veränderungen achten“, rät ADAC-Verkehrsexperte Dr. Roman Suthold. Im Rheinland sind nach dem Hochwasser etwa 90 Kilometer Autobahn von Flutschäden betroffen.

Immense Schäden: Nach den schweren Unwettern in NRW und Rheinland-Pfalz hat die Deutsche Bahn (DB) eine erste Zwischenbilanz gezogen. Vorstand Anlagen- und Instandhaltungsmanagement der DB Netz AG, Dr. Volker Hentschel: „In dieser Dimension wurde unsere Infrastruktur noch nie auf einen Schlag zerstört. Wir stehen vor einem gewaltigen Kraftakt.“ Hang- und Dammrutsche, aber auch Gleisunter- und -überspülungen hätten zu massiven Zerstörungen geführt. Besonders gravierend seien die Schäden an mehr als 50 Brücken. Außerdem hätten die Wasserfluten Stationen und Haltepunkte sowie die Technik stark in Mitleidenschaft gezogen: 180 Bahnübergänge, knapp 40 Stellwerke, mehr als 1.000 Oberleitungs- und Signalmasten, Energieanlagen sowie Aufzüge und Beleuchtungsanlagen in den Bahnhöfen seien betroffen. „Nach erster Einschätzung gehen wir davon aus, dass die Wassermassen in unserem Netz und an den Bahnhöfen Schäden von rund 1,3 Milliarden Euro verursacht haben“, so Hentschel.

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