„Wir haben es satt“

Betr.: Peter-Jung-Rede gegen "Pegida"-Demonstration

Der Oberbürgermeister ist der erste Bürger der Stadt. Also ist er auch berechtigt, die Meinung der Bürger öffentlich und ohne Umschweife vorzubringen.

Und das hat er gemacht! Ohne amtsdeutsche Floskeln klar und unmissverständlich — wie es die meisten von uns gesagt hätten. Dafür, Herr Oberbürgermeister, über alle parteipolitischen Grenzen und Meinungsunterschiede hinaus, unseren Dank und unseren Respekt. Es ist gute und bewährte Wuppertaler Tradition, "dat Mul op tumaken". Lieber Herr Jung, halten Sie an dieser Tradition fest. Sie haben von der Mehrheit der Bürger Rückendeckung.

Ich glaube, im Namen all derer mit gesundem Menschenverstand zu sprechen, wenn ich sage: Wir haben es so satt, wegen kriminellen Gewalttätern, religiösen Fanatikern, Ewiggestrigen und sachunkundigen Mitläufern zigmal im Jahr Sicherheits-, Beweglichkeits- und Geschäftseinschränkungen ausgesetzt zu sein. Wir wollen auch nicht mehr gegen hirnrissige Parolen anbrüllen. Lasst uns zusammen singen, nicht schreien.

Aber wir wollen auch nicht kuschen und alles hinnehmen. Darum last uns mit allem, was es gibt, Krach machen: Trommeln, Blasinstrumente, Hupen und vieles mehr. Hauptsache, es ist laut. Wenn man uns wieder so einen Schwachsinn aufzwingt, dann lasst sie nicht zu Wort kommen: Macht so lange Krach, bis sie spüren, dass sie in Wuppertal keiner sehen und erst recht nicht hören will.

Paul Decker, Normannenstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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