Leserbrief „Stadt äußert sich seit Monaten nur sehr schmallippig“

Wuppertal · Betr.: Kritik an E-Scootern, Leserbrief von Martin Hagemeyer

E-Scooter in Elberfeld.

E-Scooter in Elberfeld.

Foto: Achim Otto

Sehr geehrter Herr Hagemeyer, ich glaube, Sie haben da etwas missverstanden. Die meisten Menschen sind sehr wohl der Meinung, dass E-Scooter eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV-Angebots sein können. Die Kritik richtet sich hauptsächlich dagegen, dass es unzureichende Abstell-Regelungen gibt bzw. diese nicht eingehalten und vor allem nicht kontrolliert werden. Oder dass wild durch Fußgängerzonen gefahren wird.

Das hat absolut nichts mit der Ablehnung von etwas „Neuem“ und „Fremden“ zu tun. Der von Ihnen angesprochene fehlende „Sympathiefaktor“ bezieht sich darauf, dass ein Geschäftsmodell besteht, das so nicht funktioniert – oder aber wissentlich vom Unternehmen ausgenutzt wird.

Ein anderer Leserbriefschreiber wies in diesem Zusammenhang auf die Paketdienste hin, die inzwischen viele Flächen wie Bürgersteige in Beschlag nehmen, obwohl sie damit gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Die Liste lässt sich verlängern. In Zukunft kommen selbstfahrende oder Flug-Taxis hinzu.

Eine Gesellschaft funktioniert nur dann, wenn Regeln halbwegs für alle gelten. Und das ist hier nicht der Fall. Die Stadt Wuppertal äußert sich – im Gegensatz zu Gelsenkirchen – seit Monaten dazu nur sehr schmallippig dazu und setzt auf den „Wir stellen uns mal blöd. Die Diskussion wird schon irgendwann abebben“-Effekt. Und das ist ärgerlich und hat rein gar nichts mit fehlendem Fortschrittsdenken zu tun.

Silvia Reichmann

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