Stößels Komödie Alle amüsieren sich köstlich

Wuppertal · Eine Frau, mehrere Männer und die biedere Freundin aus Husum: Aus diesem Stoff wird in „Stößels Komödie“ ein unterhaltsamer Abend. Noch bis zum 1. Dezember ist „Ein Mann mehr ist noch zu wenig“ in dem privaten Theater am Karlsplatz zu sehen.

 Eine muntere Truppe ist das Ensemble von „Ein Mann mehr ist noch zu wenig“ – mit Komödie-Chef Kristof Stößel mittendrin.

Eine muntere Truppe ist das Ensemble von „Ein Mann mehr ist noch zu wenig“ – mit Komödie-Chef Kristof Stößel mittendrin.

Foto: Matthias Morawetz

Nachdem er im letzten Jahr dieses Stück selbst mehr als hundertmal in Hannover gespielt hat, präsentiert Theaterchef Kristof Stößel nun seine eigene Inszenierung. An einigen Abenden steht er als schwuler Mitbewohner Bobby sogar selbst auf der Bühne. Die hübsche Zugbegleiterin Carmen (Michèle Connah) erhält an ihrem Geburtstag plötzlich Besuch von ihren sämtlichen Liebhabern und ihrer Freundin Simone. Das gelungene Bühnenbild macht es möglich, dass die Figuren sich dank vieler Räume und Bobbys Einsatz in der Wohnung erst einmal nicht begegnen.

Die Beschriftung der Türen erleichtert dem Publikum den Überblick, wohin Bobby die Gäste verfrachtet. Carmen kümmert sich dann in ihrem Zimmer oder auf der Couch (auf der Bühne) um sie. Aufgrund ihrer Akzente lässt sich die Herkunft der Herren gut erschließen. Wie bei Boulevardkomödien üblich, sind die Figuren Jordan Colman (Ingo Wisotzki), der amerikanische Fitnessgerätevertreter, Mads Sørensen (Benjamin Krüger), Käsehändler aus Dänemark, und Lino Tozzi (Dirk Stasikowski), ein Gewürzhändler aus der Toskana, stark überzeichnet.

Und auch die biedere Freundin (Bettina Jerch) ist so, wie man es erwartet. Das gilt zumindest am Anfang. Denn das Stück nimmt unerwartete Wendungen. Die Zuschauer amüsieren sich köstlich, wenn die trutschige Simone plötzlich den Käsemann mit der schrillen Lache umgarnt, das aber ihrerseits zu verbergen sucht. Kristof Stößel hat die Lacher ohnehin auf seiner Seite. Den gutmütigen Bobby kauft man ihm sofort ab und mit Michèle Connah hat er eine ebenbürtige Partnerin. Auf Dauer ein wenig nervig ist, dass kleine Textschwächen oder Äußerungen aus dem Zuschauerraum sofort kommentiert werden. Das ist mal lustig – aber irgendwann wirkt es unprofessionell. Insgesamt bietet „Stößels Komödie“ aber einen kurzweiligen Abend mit viel Heiterkeit. Alle Termine und weitere Informationen gibt’s auf www.stoessels-komoedie.de.

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