Aus nach 15 Jahren in Wuppertal Stößels Komödie: Tränen zum Abschied

Wuppertal · Die letzte Vorstellung von Stößels Komödie in Wuppertal endete sehr emotional. Es soll aber ein Wiedersehen geben.

 Vergangenen Samstag fiel der vorerst letzte Wuppertal-Vorhang für Kristof Stößel (re.) und „Extrawurst“-Hauptdarsteller Giovanni Arvaneh.

Vergangenen Samstag fiel der vorerst letzte Wuppertal-Vorhang für Kristof Stößel (re.) und „Extrawurst“-Hauptdarsteller Giovanni Arvaneh.

Foto: KS-Theater

15 Jahre lang hatte Kristof Stößel den Traum vom eigenen Theater geträumt und verwirklicht. Erst spielten er und sein Ensemble im Tanzhaus, dann als Untermieter in der Komödie am Karlsplatz.

Als die dortige Hauptmieterin urplötzlich verschwand, übernahm Stößel das Theater (die Rundschau berichtete). Beharrlich und mit stets guter Laune erarbeitete er sich eine treue Fangemeinde. Als einziges Boulevardtheater in der Stadt bediente die Komödie ein überwiegend gesetztes Publikum.

Als 2020 dann Corona kam und damit die Lockdowns, brach nicht nur der Spielbetrieb, sondern auch die Finanzierung zusammen. Trotz Umzug in den Breuersaal und staatlicher Corona-Hilfe konnte sich das kommerzielle Theater finanziell nicht erholen. Durchschnittlich über 100 Zuschauer pro Vorstellung hatte Kristof Stößel vor Corona, 36 waren es danach. Die drastisch gestiegenen Energiekosten hatten dann jede Hoffnung auf finanzielle Erholung zunichte gemacht.

Am 2. Oktober erhob sich zum letzten Mal der imaginäre Vorhang. Denn bei der geistreichen Gesellschaftssatire „Extrawurst“ spielt sich alles im Zuschauerraum ab. „Wäre es in den letzten Monaten immer so voll gewesen wie heute, hätten wir vielleicht nicht schließen müssen“, sagte Kristof Stößel in seiner Rede nach dem Stück. Die sehr persönliche Ansprache, in der er neben seinen Kolleginnen und Kollegen besonders seiner Ehefrau Theresa dankte, die das Kabarett „FLiN“ in Düsseldorf leitet, rührte viele zu Tränen. Mit minutenlangen stehenden Ovationen verabschiedeten die Gäste das Ensemble, wobei die Taschentücher auf beiden Seiten nass wurden.

Aber Kristof Stößel wäre nicht er, wenn er nicht schon einen Plan hätte, ins Tal zurückzukehren. Zwar spielt er jetzt erst einmal in Braunschweig und Hannover, aber im Sommer will er wieder im Wuppertaler Brauhaus auftreten. Ob sein Alter Ego Fabienne van Straten ebenfalls wiederkommt? Die Fans dürfen gespannt sein.

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