Bettina Wagner-Bergelt (Tanztheater) Was ist top an Wuppertal?

Wuppertal · Wuppertal ist mir ans Herz gewachsen – das will etwas heißen, wenn man aus München kommt. Wuppertal war Pinas „Alltagsstadt“ und ich kann inzwischen nachfühlen, warum sie sie liebte.

 Bettina Wagner-Bergelt ist seit 2019 Intendantin des Wuppertaler Tanztheaters. Ihre Amtszeit endet im Herbst dieses Jahres.

Bettina Wagner-Bergelt ist seit 2019 Intendantin des Wuppertaler Tanztheaters. Ihre Amtszeit endet im Herbst dieses Jahres.

Foto: Claudia Kempf

Für mich hat Wuppertal das Potenzial zum Geheimtipp unter den spannendsten Zielen für Städtereisen. Ehrlich, offen, herzlich würde ich seine Bewohnerinnen und Bewohner beschreiben, multikulti, bunt und aufregend. Ich arbeite in Barmen und lebe im Luisenviertel – der Unterschied könnte größer nicht sein.

Wenn ich frei habe, ist das Angebot groß und ich muss mich entscheiden: Bei schönem Wetter zwischen Flanieren auf der Luisenstraße mit ihren Kneipen, Cafés, Lädchen, geheimen Gärten, und dem Skulpturenpark, den ich morgens um 11 Uhr, wenn er öffnet, am allerschönsten finde.

Stille, Vogelgezwitscher, diese riesigen Bäume, dazwischen Tony Craggs Skulpturen und immer die neueste Ausstellung anderer berühmter Bildhauerinnen und Bildhauer. Ein verwunschener Platz im Wald. Dabei faszinieren die drei großen Glas-Pavillons, Meisterwerke der Architektur, in denen das Innen außen und das Außen innen ist. Zu kompliziert?

Hingehen! Bei Regen natürlich das völlig unterschätzte Von-der-Heydt-Museum mitten in Elberfeld, mit seiner eigenen spannenden Sammlung, die jetzt immer wieder mit Leihgaben gemischt in spannungsreichen Konzepten neu arrangiert wird. Im August gibt es eine wunderbare kleine Ausstellung der Bildhauerin Senga Nengudi parallel zu „Fremde sind wir uns selbst“ mit tänzerischen Interventionen.

Das Mirker Bad, ein verwunschenes altes Schwimmbad, ist ein neuer Lieblingsort, seit das Tanztheater dort einmal geprobt hat. Und was Sie noch im Auge behalten sollten: das alte Schauspielhaus, das bald zum Pina-Bausch-Zentrum mutieren wird. Dort wird es ab Herbst unter dem Titel „under construction“ wieder spannende Performances, Gespräche und Events geben.

Wuppertal hat noch sehr viel mehr zu bieten. Ich habe es in vier Jahren nicht geschafft, alle spannenden Orte zu besuchen – versuchen Sie‘s!

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