Agentur für Arbeit Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz

Wuppertal · Der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal hat sich mit dem Ausbildungsmarkt befasst. Dabei standen neben der Analyse des Ergebnisses des zurückliegenden Ausbildungsjahres auch die aktuellen Entwicklungen im Mittelpunkt.

 Dr. Uwe Kirchhoff (li.) und Guido Grüning.

Dr. Uwe Kirchhoff (li.) und Guido Grüning.

Foto: Agentur für Arbeit

Das Angebot an Ausbildungsstellen habe sich 2021 nach einem Rückgang zu Beginn der Pandemie weitgehend stabilisiert, heißt es. Dr. Uwe Kirchhoff, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und Geschäftsführer der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände (VBU), unterstrich, dass die derzeitige Ausbildungsleistung der Notwendigkeit Rechnung trage, in den Anstrengungen zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs auch in wirtschaftlich schwierigen und unsicheren Zeiten nicht nachzulassen. Mit Überwindung der Folgen der Pandemie und des zunehmend wachsenden Bedarfs an Fachkräften bleibe zu wünschen, dass sich das Ausbildungsplatzangebot weiter erhole.

Sorge bereitet indes die Entwicklung auf der Bewerberinnen- und Bewerberseite. „In den zwei Jahren der Pandemie haben sich die Bewerberzahlen um rund 25 Prozent verringert, so dass die Zahl nicht besetzter Ausbildungsstellen zugenommen hat. Und ein weiteres aktuelles Problem wird sichtbar: Die Schülerinnen und Schüler des aktuellen Schulentlassjahrgangs waren vor allem in ihrer praktischen Berufsorientierung sehr beeinträchtigt. Viele Praktikumsangebote standen während der Pandemie nicht zur Verfügung“, wurde festgestellt.

Umso wichtiger sei es, so Guido Grüning (DGB-Vorsitzender des Stadtverbandes Wuppertal und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses), dass die Berufsberatung der Agentur für Arbeit wieder an den Schulen persönlich beraten könne. Er rät den Schülerinnen und Schülern, die Angebote der Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung in Anspruch zu nehmen. Der Verwaltungsausschuss unterstrich die Bedeutung der persönlichen Beratung und dankte den Beratungsfachkräften für ihre Arbeit an den Schulen auch in den Phasen hoher Inzidenzwerte.

Der Verwaltungsausschuss begrüßt unterdessen die landesweite Praktikumsinitiative „PRAKTIKUM Jetzt!“, die vom 28. März bis 8. April läuft und bis in die Osterferien verlängert werden kann. Er appelliert an die Wirtschaft der Region, Praktikumsplätze anzubieten, wo immer es möglich ist: „Die Jugendlichen brauchen Unterstützung bei ihrer Berufswahl. Ebenso wichtig ist die Umsetzung der Verantwortungsketten an den Schulen. Alle Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen, die am 1. April 2022 noch keine Anschlussperspektive haben, werden ein individuelles Beratungsangebot bei ihrer Berufsberaterin oder ihrem Berufsberater erhalten.“

Auch wenn der aktuelle Blick auf den Ausbildungsmarkt Anlass zur Sorge geben möge, bleibe festzuhalten, „dass die Chancen der jungen Menschen auf einen Ausbildungsplatz so gut wie seit langem nicht mehr sind“, so die Auffassung des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

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