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Bergische Wirtschaft: Folgen erwartet, aber Zustimmung

Sanktionen gegen Russland : Bergische Wirtschaft: Folgen erwartet, aber Zustimmung

Die bergischen Unternehmen erwarten durch den russischen Angriffskrieg und die beschlossenen Sanktionen steigende Energiepreise. Viele rechnen außerdem mit knapper werdenden Rohstoffen und Lieferkettenproblemen, höherer Inflation sowie mit Behinderungen im Waren- und Zahlungsverkehr.

Erwartet wird auch eine Zeit der allgemeinen Unsicherheit, die die Stimmung in der Wirtschaft und bei den Kunden beeinträchtigen dürfte. Das sind Ergebnisse einer Blitzumfrage, in der die Bergische IHK ihre Mitgliedsunternehmen nach ihren Wirtschaftsbeziehungen nach Russland und in die Ukraine befragt hat. Mehr als 320 Unternehmen aller Branchen haben sich daran beteiligt

„Davon gaben 83 Betriebe (26 Prozent) an, Geschäftsbeziehungen nach Russland zu haben und immerhin 65 (20 Prozent) in die Ukraine“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. Dabei handele es sich ganz überwiegend um Exportbeziehungen (nach Russland 88 Prozent, in die Ukraine 74 Prozent). An zweiter Stelle werden Dienstleistungen genannt.

Äußerst selten gibt es Betriebsstätten oder ähnliche Auslandinvestitionen in Russland. Auch Importe aus der Region sind selten. „Aufgrund der Exportstärke der bergischen Unternehmen haben wir diese Verteilung erwartet. Die Ergebnisse bestätigen auch unsere Schätzungen, dass die Unternehmen im Städtedreieck stärker in der Region engagiert sind, als im NRW- oder Bundesdurchschnitt“, betont Wenge.

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Immerhin gaben nur gut elf Prozent aller antwortenden Unternehmen an, dass die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland für sie bedeutend oder erheblich bedeutend sind. Bei den Beziehungen zur Ukraine trifft das nur für sechs Prozent zu. „Aber zwei Drittel der Unternehmen erwarten durch die Sanktionen Einschränkungen oder gar den Wegfall ihres Russland-Geschäftes“, erläutert Wenge.

Trotz der erwarteten negativen wirtschaftlichen Folgen befürwortet die überwiegende Mehrheit der Unternehmen die Sanktionen. Diese seien politisch notwendig, um eine Ausweitung der russischen Aggression möglichst zu verhindern.