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Wuppertaler SPD: Infos zu Schattenfamilien in der Pandemie

Wuppertaler SPD : Schattenfamilien in der Pandemie

Die Wuppertaler SPD will von der Verwaltung wissen, wie viele „Schattenfamilien“ es während der Pandemie gibt und welche Hilfsangebote zur Verfügung stehen.

„Sogenannte Schattenfamilien leben seit Beginn der Pandemie sozial isoliert und zurückgezogen. Grund: Mindestens ein Familienmitglied ist vorerkrankt und hat daher ein besonders hohes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder gar daran zu sterben“, so Lukas Twardowski, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

Allein rund elf Prozent aller Mädchen und 16 Prozent aller Jungen unter 17 Jahren leiden laut KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) unter einer chronischen Erkrankung, die bei einer Covid-Infektion ein großes Komplikationsrisiko bedeuten können. Krankheiten wie zum Beispiel Herzleiden, Autoimmunerkrankungen, Asthma, Adipositas, Diabetes, Krebs oder das Down-Syndrom bei den Kindern selbst oder bei einem Familienangehörigen führen demnach nicht selten dazu, dass die Kinder auf ärztliches Anraten hin keine Gemeinschaftseinrichtungen wie KiTa oder Schule besuchen.

„Dieser Zustand dauert für Betroffene nun seit mehr als zwei Jahren an. Wir wollen wissen, wie viele Familien mit Kindern im KiTa- bzw. Schulalter in Wuppertal von so einer Situation betroffen sind und ob bzw. welche Hilfsangebote es für diese Familien gibt“, so Twardowski. „Der Begriff ‚Schattenfamilie‘ rührt daher, dass diese Familien meist kaum Beachtung finden, da sie aufgrund der Vorerkrankung sozial eingeschränkt und zurückgezogen leben und entsprechend kaum oder wenig mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir möchten mit unserer Anfrage helfen, Licht in den Schatten zu bringen.“

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Johannes van Bebber (Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses): „Betroffene Familien müssen zum Wohle ihrer Kinder entscheiden: Gesundheitsschutz oder Recht auf Bildung und Teilhabe? Die Entscheidungen und die Konsequenzen belasten die Familien, neben der meist ohnehin schon durch die Vorerkrankung schwierigen Situation, zum Teil erheblich. Insbesondere Familien mit kleineren Kindern im KiTa und Grundschulalter sind vermutlich ungleich stärker beeinträchtigt.“

Die Betreuung dieser (Klein-)Kinder zu Hause mache es für das Elternteil „nahezu unmöglich, nebenher oder zusätzlich einen Beruf auszuüben. Im schlechtesten Fall kommt es für betroffene Familien noch zu finanziellen Sorgen aufgrund von Gehaltsausfällen. Eine unserer Fragen zielt auch darauf ab: Muss der monatliche Kita-Beitrag auch dann bezahlt werden, wenn ein ärztliches Attest darüber vorliegt, dass das Kind aufgrund einer Vorerkrankung die Einrichtung nicht besuchen sollte?“