Bonobo soll in Gruppe integriert werden Zoo: Höhen und Tiefen bei Bili

Wuppertal · Die Eingewöhnung des Bonobo-Mannes Bili in die im Wuppertaler Zoo bestehende Gruppe verläuft weiterhin mit Höhen und Tiefen. Das meldet der Zoo am Donnerstag (7. Februar 2018). Am Tag zuvor sei Bili erneut verletzt worden.

 Bili in seiner neuen Umgebung.

Bili in seiner neuen Umgebung.

Foto: Der Grüne Zoo Wuppertal

In den Langzeitbeobachtungen, die derzeit mit Hilfe von Kameras getätigt werden, seien in der vergangenen Woche zahlreiche positive Sozialkontakte zwischen Bili und anderen Gruppenmitgliedern beobachtet werden, so der Zoo. Daneben träten jedoch auch immer wieder die arttypischen innerartlichen Aggressionen auf, die sich vor allem gegen Bili richteten. So auch am gestrigen Mittwoch, an dem Bili von der Gruppe angegriffen und verletzt worden sei.

An der Einschätzung des Grünen Zoos und der Spezialisten des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes sowie anderer zoologischer Einrichtung mit Erfahrung im Umgang mit Bonobos hat sich auch nach der gestrigen Attacke nichts geändert. Die Bemühungen zur Integration von Bili würden in Verbindung mit Maßnahmen, die eine Abschwächung der Aggressionen zum Ziel haben, weiter fortgesetzt.

Dazu gehörten auch weiterhin die so genannten "Auszeiten" für Bili, in denen er zeitweise zusammen mit anderen Gruppenmitgliedern vom Rest der Gruppe getrennt ist. Diese Abtrennungen würden in unterschiedlichen Konstellationen durchgeführt, so dass sich die sozialen Verbindungen zwischen den Tieren verstärken könnten. Daneben böten sie dem Bonobo-Mann die Gelegenheit, sich zeitweilig aus der Gruppe zurückziehen zu können, wie es ein Bonobo im Freiland ebenfalls vorübergehend tun könne.

Als Tiere mit einem komplexen Sozialsystem sei es für Bonobos allerdings sehr wichtig, in einer Gemeinschaft mit Artgenossen leben zu können, betont der Zoo. Daher bleibe es weiterhin das Ziel, Bili dauerhaft in die Bonobogruppe zu integrieren, auch wenn dieser Weg vermutlich noch länger dauern und mit Rückschlägen verbunden sein wird. Eine Unterbringung ohne Kontakt zu Artgenossen wäre jedoch keine vernünftige Option für ein soziales Tier wie Bili.

Der Verlauf der Zusammenführung, in der auch zukünftig sowohl mit positiven Momenten als auch mit Attacken zu rechnen ist, werde weiterhin laufend von Fachleuten beobachtet und beurteilt sowie tierärztlich begleitet. "Wegen der dafür aufgestellten Kameras kommt es leider zu Einschränkungen im Menschenaffenhaus, dass jedoch auch weiterhin für Gäste geöffnet ist. Die Bonobos können in ihrer Anlage beobachtet werden, so dass sich jeder Interessierte einen eigenen Eindruck von Bili und unseren Bonobos machen kann", teilt der Zoo mit.

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