„Pechpfoten“ kritisieren „Zermürbungstaktik“ Bergische Diakonie klagt weiter gegen Tierschutzzentrum

Wuppertal · Der Wuppertaler Tierschutzverein „Pechpfoten“ wirft der Bergischen Diakonie mit Blick auf das geplante Tierschutzzentrum eine „Zermürbungstaktik“ vor. Zuvor hatte die Diakonie Berufung gegen das Urteil des Landgerichts eingelegt.

Der Prozessauftakt im August 2025.

Foto: Hans Böhmer

„Wenig überraschend hat die Diakonie die Berufungsfrist des Landgerichts bis zum letzten Tag ausgeschöpft, um am Ende Berufung einzulegen. Die Ernsthaftigkeit konstruktiver Gespräche auf Seiten der Diakonie scheint mehr als fraglich. Auch das bisher fehlende Interesse an den von Seiten der Pechpfoten angebotenen Kompromissvorschlägen unterstreicht dies“, teilte der Verein am Mittwoch (17. Dezember 2025) mit.

In dem Urteil vom 13. November hatte das Landgericht entschieden, dass die von der Bergischen Diakonie im Juni 2024 ausgesprochene Kündigung des Kooperationsvertrages (die Rundschau berichtete) mit dem Verein unwirksam ist – aus zeitlichen, aber auch aus inhaltlichen Gründen. Das Berufungsverfahren findet vor dem Oberlandesgericht statt.

Anke Süper ist Vorsitzende der „Pechpfoten“.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Nina Bossy

Die „Pechpfoten“-Vereinsvorsitzende Anke Süper: „Es ist so traurig und völlig unverständlich, dass eine kirchliche Organisation wie die Diakonie sich hier gegen die Menschen, gegen die Tiere, gegen ein soziales Projekt und gegen ehrenamtliches Engagement stellt – und eben auch gegen gemeinsame, rechtsgültige Verträge.“ Und: „Die wahren Gründe der Umkehr nach dem Vorstandswechsel bleiben indes weiter im Dunkeln.“

Süper weiter: „So viel Engagement, Herzblut und wundervolle Energie für Mensch und Tier stecken bereits seit Jahren in der Umsetzung, dass ein Aufgeben für uns nicht in Frage kommt. Es muss möglich sein, sich auf rechtsgültige Verträge verlassen zu können und nicht von der Willkür nach einem Führungswechsel beim Vertragspartner abhängig zu sein. Es bleibt ein anstrengender Weg, aber für ein Umkehren ist es zu spät.“

Sie sei „nach wie vor fest davon überzeugt, dass die Realisierung eine große Bereicherung ist für die Region, die Menschen und die Tiere und auch für die Diakonie. Also müssen wir auf den Termin beim Oberlandesgericht hoffen und darauf, dass die Menschen weiter hinter uns stehen.”

Von der Bergischen Diakonie liegt bislang keine Stellungnahme vor.

(red/jak)