„Die Eselinnen zeigten wenige Tage vor ihrem Tod ausgeprägte Koliksymptome. Trotz sofort eingeleiteter veterinärmedizinischer Behandlung konnten die beiden Tiere leider nicht gerettet werden“, erklärt der Zoo.
Nun liege das Ergebnis der pathologischen Untersuchung vor: „Henriette und Marlis litten an den Folgen einer Bergahorn-Vergiftung. Die Samen und Keimlinge des Bergahorns enthalten das Toxin Hypoglycin A, das zu einer Schädigung der Muskelzellen führt. Die Erkrankung tritt gehäuft im Herbst und Frühjahr auf und verläuft trotz Therapie meist tödlich. Hauptsächlich betroffen sind Pferde und Esel, doch auch für andere Tiere, wie etwa Milus, ist die Pflanze giftig.“
Warum die Tiere das Bergahorn gefressen haben, sei bisher unklar: „Zu dieser Jahreszeit reifen die Früchte des Bergahorns und werden durch ihre propellerartige Form vom Wind weit getragen. So könnten die Samen auf die Eselanlage gelangt und von den Tieren gefressen worden sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Eselstuten von Besucherinnen und Besuchern mit den giftigen Pflanzen gefüttert wurden.“
Deshalb wolle man „eindringlich daran erinnern, dass das Füttern unserer Tiere auf dem gesamten Zoogelände strengstens verboten ist. Dies gilt auch für das Verfüttern vermeintlich harmloser Zweige oder Blätter. Alle Tiere erhalten ausreichend und sorgfältig zusammengesetztes sowie ihren jeweiligen Bedürfnissen entsprechendes Futter.“
Nach dem Tod der beiden jungen Eselinnen lebt derzeit nur noch die 30-jährige Hauseselstute „Goethe“ im Junior Zoo des Grünen Zoos, gemeinsam mit einer Gruppe Zwergziegen. Ob neue Esel in den Junior Zoo einziehen werden, steht derzeit noch nicht fest.