Die Abgabe erfolgte im Rahmen des EAZA Ex-situ-Programms (EEP), das gemeinsam vom Zoo Zürich und vom Grünen Zoo Wuppertal geführt wird und die Zucht der Hyazinth-Aras europaweit koordiniert. Das Paar hatte im Grünen Zoo bereits drei Jungvögel erfolgreich aufgezogen und soll nun in Hoyerswerda weiter zum Erhalt seiner Art beitragen.
Das Ara-Paar gehörte zu den ersten Vögeln, die 2020 in die vom Zoo-Verein Wuppertal finanzierte Hochzeitsvoliere „Aralandia“ eingezogen sind. Im vergangenen Jahr zogen sie hier erstmals erfolgreich ein Küken auf. Bereits im April dieses Jahres folgte der nächste Zuchterfolg: Diesmal schlüpften gleich zwei junge Aras, die mittlerweile selbstständig fressen und die elterliche Fürsorge nicht mehr benötigen.
Die Zucht in menschlicher Obhut ist entscheidend für den Aufbau einer stabilen Reservepopulation, die langfristig die Grundlage für mögliche Auswilderungen bieten kann. Hyazinth-Aras werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft.
Bei der Partnerwahl sind Hyazinth-Aras besonders anspruchsvoll – schließlich bleiben sie ein Leben lang zusammen, wenn sie sich einmal gefunden haben. Um ihnen eine möglichst große Auswahl potenzieller Partner zu bieten, entstand im Grünen Zoo „Aralandia“: eine Art Single-Börse für Papageien.
„Ähnlich wie in der Natur können sich hier alleinstehende Hyazinth-Aras aus verschiedenen europäischen Zoos ihren Partner inmitten einer großen Gruppe von Artgenossen selbst aussuchen. Nicht der Mensch bestimmt wer ein Paar ist, sondern die Vögel selbst. Auch unsere beiden nun vermittelten Aras fanden hier als Paar zusammen und zeigen, dass dieses Konzept offensichtlich aufgeht“, heißt es.
Dass in „Aralandia“ auch Küken schlüpfen, ist allerdings nicht primär vorgesehen: „Ziel ist es vielmehr, dass sich hier Paare finden, die anschließend zur Zucht in einen anderen Zoo umziehen. So bleibt stets Platz für neue Ara-Singles, die hier ihren Partner fürs Leben finden können.“