Scharfe Kritik der SPD Elberfelder Innenstadt: „Sie wird vor die Hunde gehen“

Wuppertal · Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Elberfeld kritisiert „mangelnde Transparenz und Kommunikation“ rund um die Bauarbeiten in der Innenstadt. Trotz wiederholter Unterbrechungen durch archäologische Funde blieben „Informationen über die Natur und Bedeutung dieser Entdeckungen für die Öffentlichkeit unklar“.

Die Situation an der Alten Freiheit.

Die Situation an der Alten Freiheit.

Foto: Achim Otto

Der Fraktionsvorsitzende Soufian Goudi: „Es ist völlig inakzeptabel, dass unsere Innenstadt durch anhaltendes Baustellen-Chaos beeinträchtigt wird, ohne dass den Bürgerinnen und Bürgern, den Händlerinnen und Händlern oder der Bezirksvertretung klare Informationen vorliegen. Wir tappen im Dunkeln, während die Baustelle unseren Stadtkern weiter belastet. So darf man nicht mit dem Herzen unserer Stadt umgehen.“

Die SPD-Fraktion hat nun große Anfrage gestellt. Gefordert wird „eine detaillierte Auflistung der Funde, deren Bedeutung für die Stadtgeschichte Elberfelds sowie Informationen darüber, wie diese Funde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“.

„Die Kommunikationssituation rund um die Baustelle in der Elberfelder Innenstadt muss dringend verbessert werden. Die Fernwärmestrategie der Stadtwerke, als ein bedeutender Schritt im aktiven Klimaschutz, muss umfassend nach außen kommuniziert werden, ebenso wie die Gründe für die Verzögerungen bei den Bauarbeiten. Es fehlt an grundlegenden Informationen zum Zweck der Baustelle und zu den archäologischen Funden, die erhebliche Verzögerungen verursachen“, so Goudi. „Die Diskussionen und Pläne, die auf der letzten Innenstadtkonferenz zum Tragen kamen, zielten darauf ab, die Attraktivität der Innenstadt kurzfristig zu steigern. Aber die enorme Verzögerung zwischen der Ideenfindung und ihrer Umsetzung lässt uns ernsthaft über den Nutzen solcher Konferenzen nachdenken.“

Laut Aussage der zuständigen Landesministerin auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Hafke sei diese Situation in ganz NRW einmalig. „Unsere Innenstadt steht am Rande des Abgrunds. Sie wird vor die Hunde gehen, wenn nicht unverzüglich, und nicht erst in zwei Jahren, eine grundlegende Änderung in der Baustellenplanung, Kommunikation und im Umgang mit dieser Krise erfolgt“, meint der Fraktionsvorsitzende.

Man brauche „dringend effektive Marketingmaßnahmen für die Innenstadt, die bereits seit Jahren gefordert, aber bis heute nicht umgesetzt wurden. Diese ständige Verzögerung und mangelnde Informationspolitik schaden nicht nur dem Image der Innenstadt, sondern auch dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Stadtspitze.“

Bezirksbürgermeister Thomas Kring: „Die Situation in der Elberfelder Innenstadt ist inakzeptabel und erfordert dringendes Handeln. Es herrscht eine erschreckende Intransparenz darüber, was bei den Baumaßnahmen gefunden wird. Ebenso unklar ist, wie diese Funde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Das ist nicht hinnehmbar. Die Verwaltung skizziert in einer Antwort auf eine Anfrage der SPD-Ratsfraktion eine Kommunikationsstrategie für die Barmer Innenstadt, wie ich sie seit über einem Jahr für Elberfeld fordere.“

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