Maßnahmenpaket Stadt: „2024 soll es in Elberfeld besser laufen“

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal hat ein Maßnahmenpaket für die Elberfelder Innenstadt angekündigt. Zur Thematik gehört auch die künftige Nutzung des Kaufhof-Gebäudes. Elberfeld habe eine gute Perspektive, so OB Uwe Schneidewind. Man dürfe das Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Die zahlreichen großen Baustellen in der Innenstadt sorgen für massive Kritik.

Die zahlreichen großen Baustellen in der Innenstadt sorgen für massive Kritik.

Foto: Achim Otto

Ein Graffiti von Martin Heuwold soll den alten Brunnen vor den City-Arkaden an der Alten Freiheit zum Blickfang machen. Am Montag (6. November 2023) begann Heuwold mit seiner Arbeit. Die Kunst-Aktion ist Teil eines Maßnahmenbündels unter der Überschrift „Baustellenmarketing“ für Elberfeld. Astrid Ißleib hat als Koordinatorin und Ansprechpartnerin der Stadt seit dem Sommer zahlreiche Termine und Besichtigungen absolviert und sich um Anliegen von Anwohnern und Geschäftsleuten gekümmert. Sie arbeitet auch an einem Marketingkonzept, damit die Situation in der Fußgängerzone trotz Baustellen erträglich bleibt.

Geplant sind etwa illuminierte Walking-Acts und neue Sichtschutz-Planen für das Baumateriallager auf dem Neumarkt, die Ansichten der fertigen Straßen und Plätze zeigen. Die Maßnahmen wurden in einem Workshop mit Bezirksbürgermeister Thomas Kring, Vertretern der IG1, der IG Friedrich-Ebert-Straße, der IHK, des DEHOGA, des Handelsverbandes, der WSW und der Wirtschaftsförderung diskutiert.

„Es ist wichtig, dass für die Menschen sichtbar wird: Politik und Verwaltung haben ihren Fokus darauf, die notwendigen Baustellen besser abzuwickeln, zu kommunizieren und das Umfeld so attraktiv wie möglich zu halten“, betont Kring. „Das sind wichtige Schritte zur Attraktivitätssteigerung unserer Innenstadt, die wir unbedingt kurzfristig gehen müssen.“

Anfang 2024 soll die Gesamtkoordination der Maßnahmen aus Qualitätsoffensive und Fernwärmestrategie an ein Projektsteuerungsbüro vergeben werden, das auch Kommunikationsaufgaben übernehmen soll. Außerdem vergibt die Stadt ein Innenstadt-Management für Elberfeld, vergleichbar dem Büro „Barmen urban“ in Barmen. Auch in der Verwaltung sollen mehr Kapazitäten für die Planung geschaffen werden.

„Wir nehmen für den zweiten Bauabschnitt neuen Anlauf und lernen aus den Erfahrungen dieses Jahres mit dem neuen Denkmalschutzgesetz“, kündigt Dezernent Frank Meyer an, der nach dem Ausscheiden von Arno Minas bis zur Wiederbesetzung der Stelle die Verantwortung für den Bereich Stadtentwicklung übernommen hat.

Schneidewind: „Das Ziel nicht aus den Augen verlieren“

Die Erfahrungen mit dem 2022 in Kraft getretenen Gesetz und die mit ihm verbundenen erheblichen baulichen Verzögerungen hat Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zum Anlass für Spitzengespräche mit dem Land genommen: „Wir wollen in enger Abstimmung mit dem Landschaftsverband als oberer Denkmalbehörde zu sehr konkreten und pragmatischen Absprachen bezüglich der Abläufe und des Dokumentationsaufwandes für die Bodendenkmäler kommen. Auch das soll noch in diesem Jahr unter Dach und Fach gebracht sein, damit es 2024 in Elberfeld besser vorangeht.“

Elberfeld habe eine gute Perspektive, auch wenn die langen Bauzeiten und drohende Leerstände Sorgen bereiten, so Schneidewind: „Wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren.“ Der Umbau des Döppersbergs als Tor zur Stadt sei erfolgreich gewesen. Im Anschluss stehen mit der Qualitätsoffensive und dem integrierten Stadtentwicklungskonzept 45 Millionen Euro Fördergeld für die Innenstadt zur Verfügung. Damit schaffe die Stadt neue Aufenthaltsqualität und mache sie mit dem Fernwärmenetz energetisch zukunftsfähig, so der Oberbürgermeister. Auf dem Weg dahin sei es wichtig, intensiv im Gespräch zu bleiben.

Eine multifunktionale Zukunft für den Kaufhof

Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus der Schließung des Kaufhofs Ende Januar 2024. Das stadtbildprägende Gebäude am Neumarkt muss von einer kompletten Handelsnutzung in eine multifunktionale Zukunft überführt werden. Hierzu ist die Stadt in einem engen Dialog mit der Eigentümerin der Immobilie. Um diese Aufgabe auch städtischerseits angehen zu können, hat sich die Verwaltung mit einem Änderungsantrag des bereits laufenden Projekts „InnenBandStadt“ um weitere Mittel im Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben. Der Änderungsantrag wurde genehmigt. So kann das bisherige Budget um 500.000 Euro aufgestockt werden.

„Mit Hilfe der bewilligten Fördermittel besteht nun die Möglichkeit, Planungs- und Machbarkeitsstudien zur Nachnutzung (im Bereich Bildung) in Auftrag zu geben. Auch die Konzeption und Organisation potenzieller Zwischennutzungen ist im Rahmen der Förderung umsetzbar“, so die Verwaltung.

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