Handball-Bundesliga: Samstag in Erlangen BHC bei einem unangenehmen Gegner

Wuppertal / Nürnberg · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC tritt am Samstagabend (27. März 2021) um 20:30 Uhr in der Arena Nürnberg an. Hausherr ist dort der HC Erlangen, der mit einem guten Gefühl in das Bundesligaspiel gehen dürfte. Schließlich hat der Verein dort noch nie gegen die Löwen verloren. Eine Bilanz, die der BHC gerne ändern würde.

Linus Arnesson im Hinspiel in der Klingenhalle.

Foto: Dirk Freund

Die Motivation dürfte unabhängig von der schwachen Auswärtsbilanz in Nürnberg hoch sein. Trainer Sebastian Hinze hat in jedem Spiel das Ziel, dass seine Mannschaft ihre 100-prozentige Leistungsfähigkeit erreicht. Das war im Februar und März oft gut gelungen, doch zuletzt gegen die HSG Nordhorn-Lingen hat die Truppe ihr Potenzial nicht ausgeschöpft. „Was dann passiert, haben wir gesehen“, sagt Hinze angesichts des 25:25. „Dann reicht es halt nicht. Und das gilt gegen jeden Kontrahenten in der Bundesliga.“ Umgekehrt wissen die Löwen aber auch, dass sie fast immer eine Chance haben, wenn sie 100 Prozent erreichen. Die guten Ergebnisse gegen die Teams der unteren Tabellenhälfte sind ein Beleg dafür.

Der Grund für die gerade in der zweiten Halbzeit mäßige Vorstellung gegen Nordhorn ist vordergründig klar. „Wir haben viel zu viele technische Fehler gemacht und den Gegner eingeladen, zurück ins Spiel zu finden“, sagt Hinze. Schnell war ein 14:10-Halbzeitvorsprung dahin, und die Truppe lief zwischendurch einem Rückstand hinterher. Hat sich die Mannschaft zur Pause zu sicher gefühlt? „Das kann ich nicht sagen und ist auch nicht zu pauschalisieren. Jeder Spieler muss diese Frage für sich selbst beantworten“, meint der Coach.

Fest steht: Der BHC will gegen Erlangen unbedingt wieder 100 Prozent erreichen und zum ersten Mal in der Nürnberger Arena gewinnen. Hat die Truppe zu Hause alle fünf Bundesliga-Partien gegen die Erlanger erfolgreich gestaltet, setzte es auswärts teilweise sehr hohe Niederlagen. „Unser Spielstil ähnelt ihrem. Das könnte ein Grund für die vielen Heimsiege sein“, sagt Hinze. „Grundsätzlich agiert der HCE mit einer sehr aggressiven Abwehr und versucht auch mit Hilfe eines starken Torhüters ins Tempospiel zu kommen. Erste Welle, zweite Welle und schnelle Mitte müssen wir unbedingt unterbinden. Wenn uns das nicht gelingt, haben wir fast keine Chance.“

Im Hinspiel hat es geklappt, die Erlanger oft in den gebundenen Angriff zu zwingen. Ein 29:25-Erfolg war der Lohn. „Der Gegner hat zwar mit Nico Büdel, Steffen Fäth, Antonio Metzner oder Sime Ivic eine hohe individuelle Qualität im Rückraum, aber das können wir mit unserer Abwehr lösen“, ist sich der Coach sicher. Wichtiger sei es, die Abwehr zu knacken. „Wenn der HCE gut drauf ist, ist er sehr, sehr unangenehm zu bespielen.“

Nachdem die Mannschaft im Sommer einige Zugänge hatte integrieren müssen, verlief der Saisonstart zwar nicht überaus erfolgreich, doch nach ein wenig Verletzungspech hat sich das Team inzwischen stabilisiert. Der Kader ist weitgehend fit - inklusive des straken Rechtsaußen Johannes Sellin, der zwischenzeitlich ausgefallen war. Zuletzt fehlte allerdings Ivic mit Bauchmuskelproblemen. Am Kreis besticht der Club mit Sebastian Firnhaber und Petter Overby, im Tor steht meistens Klemen Ferlin, der mit einer Fangquote von mehr als 32 Prozent zur Top-Fünf der Bundesliga gehört. „Insgesamt muss man sagen, dass Erlangen mit dem Kader in der Liga eher oben angesiedelt ist“, sagt Hinze.

Dennoch: Erreichen die Löwen ihr Spitzenniveau - wie in den Spielen vor Nordhorn - rechnen sie sich gute Chancen aus, Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Das muss allerdings voraussichtlich ohne Yannick Fraatz gelingen. Der Rechtsaußen ist im Training umgeknickt. Davon abgesehen hat es in dieser Woche keine bösen Überraschungen gegeben. Weiterhin ausfallen werden Daniel Fontaine und Maciej Majdzinski, der Rest des Kernkaders ist fit.