Va’a-WM in Brasilien Ein einmaliges Erlebnis für zwei KSG-Sportlerinnen

Wuppertal · Vom 13. bis zum 21. August fanden in Niterói (Brasilien) die Langstrecken-Weltmeisterschaften im Va’a statt – mit Wuppertaler Beteiligung.

Die Damen-Mannschaft mit (von li.) Marcia Verruck Tortola, Vanessa Holznagel, Lara Ehlis, Jamie Lee Schaare, Jana Giersch und Lydia Elstermeier vor der Kulisse von Rio de Janeiro.

Foto: KSG / Lara Ehlis

Mit acht Einzelpaddlerinnen und -paddlern und fünf Sechser-Mannschaften war die deutsche Nationalmannschaft vor Ort vertreten. Die Wuppertaler Sportlerinnen Lara Ehlis und Lydia Elstermeier vom Verein für Kanusport (VfK) starteten mit ihrem Damenteam im Sechser-Boot in der Leistungsklasse.

Grandios begann das Erlebnis für das Team Deutschland mit der Eröffnungsfeier, die am Veranstaltungsort – der Praia de São Francisco – stattfand. Dieser Abend bestimmte den Tonfall für die nächsten Tage: Die Nationen wurden herzlich aufgenommen, die Zeremonie wirkte bis ins letzte Detail liebevoll geplant. Ganz besonders war für die deutschen Paddlerinnen und Paddler, dass sie den Fahnenzug der Nationen anführen durften, da „Deutschland“ (brasilianisch: Alemanha) alphabetisch am Anfang stand.

Zur Einzugsmusik, die live von einem Orchester gespielt wurde, und von einem Feuerwerk begleitet. begaben sich die Teams zur „Arena“, um sich von der Tribüne aus begrüßen zu lassen und gegenseitig willkommen zu heißen. Für Gänsehaut sorgte auch die Orchesterdarbietung der brasilianischen Nationalhymne, die von den Zuschauerinnen und Zuschauern lautstark mitgesungen wurde.

Sie sollte in den nächsten Tagen bei den Siegerehrungen noch häufig zu hören sein. Den Abschluss des Abends bildete ein Sambatrupp, der die nach Ländern aufgeteilten Menschen schnell in eine tanzende, bunte Masse verwandelte.

Die Bedingungen auf den zu paddelnden Strecken unterschieden sich nicht nur von Tag zu Tag, sondern auch von Rennen zu Rennen stark: Während in den ersten Tagen vor allem ab dem Vormittag hohe Wellen und Wind die Strecke dominierten, nahm der Wind im Laufe der Veranstaltung ab und machte der – trotz brasilianischem Winter – brennenden Sonne Platz. Nichtsdestotrotz blieben die Bedingungen auf dem Atlantik anspruchsvoll für alle Mannschaften.

Das Rennen des Damenteams, in dem die Wuppertalerinnen Lara Ehlis und Lydia Elstermeier gemeinsam mit Jana Giersch, Vanessa Holznagel, Jamie Lee Schaare und Marcia Verruck Tortola starteten, fand am vierten Veranstaltungstag statt. Zwar mussten die Sportlerinnen nicht mit extrem hohen Wellen kämpfen, hatten aber besonders auf dem Rückweg des 24 Kilometer langen Kurses Mühe mit dem Gegenwind.

Hier zeigte sich, dass die siegreichen Nationen Australien, Neuseeland und Tahiti deutlich mehr Erfahrung mit dem Paddeln auf dem offenen Meer und dem Surfen auf Wellen hatten als die deutsche Mannschaft, die auf der Regattastrecke in Duisburg trainiert.

Beim Va’a handelt es sich um ein Auslegerkanu, das seinen Ursprung in Polynesien hat. An der Veranstaltung in Brasilien nahmen 820 Paddlerinnen und Paddler aus 36 Nationen teil. Deutschland konnte den neunten Tabellenplatz in der Gesamtwertung für sich beanspruchen. Im nächsten Jahr heißt es für die Sportlerinnen und Sportler, ihr Können auf der Sprint-Weltmeisterschaft in Singapur zu beweisen.