Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Trainer Pütz: „Ärgerlich, weil das Ergebnis wehtut“

Wuppertal / Berlin · Eine ordentliche Leistung wollte der Aufsteiger BHC zum Auftakt der Handball-Bundesliga beim Meister Füchse Berlin abliefern. Der Außenseiter schaffte das 40 Minuten lang. Die Stimmen aus der Max-Schmeling-Halle.

BHC-Trainer Markus Pütz (Archivbild).

Foto: Christoph Petersen

Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „Wir hatten eigentlich das einfachste Spiel direkt zu Beginn der Saison. Wir haben uns vorgenommen, mutig aufzutreten. Wir sind auch mit 40 Minuten des Spiels sehr zufrieden, dass wir beim deutschen Meister ein Unentschieden halten können. In der ersten Halbzeit haben wir zu Beginn zu viele technische Fehler gemacht, so dass wir 1:5 zurücklagen, haben uns dann aber übers Tempospiel zurückgekämpft. Auch die Verteidigung gegen Mathias Gidsel war gut, selbst wenn er zehn Tore gemacht hat, aber das lief alles nicht so sehr über das gebundene Spiel.

Der Auftakt in die zweite Halbzeit war auch gut, wir hatten die Chance, in Führung zugehen. In den letzten 20 Minuten hat sich dann das Alter der Mannschaft gezeigt. Wir sind das jüngste Team der Liga. Da wird es ein bisschen zu wild, wir versuchen zu schnell wieder in die Aktionen zu gehen. Die Füchse machen es dann clever, und da gibt es die Unterschiedsspieler, die es gnadenlos nutzen. Das ist dann einfach eine sehr gute Qualität.

Für uns ist es ärgerlich, weil das Ergebnis wehtut. Aber lieber jetzt gegen den deutschen Meister so eine Phase als in Spielen, in denen wir uns was ausrechnen. Jetzt müssen wir daraus lernen und wollen es am Mittwoch gegen den HC Erlangen besser machen.“

Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin): „Wir wussten, dass der BHC ohne Druck anreist. Mit dem Start sind wir zufrieden, hatten schnell einen Vorsprung. Dann fehlte mir aber ein bisschen die letzte Konsequenz. Wir lassen den BHC wieder ran, auch absolut verdient, weil wir den Rückzug nicht hinbekommen haben. In der zweiten Halbzeit war es ein Spiegelbild. Wir waren vier Tore weg, machen dann aber viele Fehler im Angriff und bringen das Spiel in so eine Unruhe.

In den letzten 20 Minuten ist dem BHC wahrscheinlich dann etwas die Luft ausgegangen. Wir konnten weiter Tempo gehen, hatten einen sehr guten Torhüter drin. Nach einem 22:22 mit zwölf Toren Unterschied zu gewinnen, stimmt uns natürlich happy. Darauf können wir ergebnistechnisch aufbauen, aber wir wissen auch, dass wir noch viele Baustellen haben.“

Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Es war ein nervöser und fehlerbehafteter Start von uns. Wir machen vorne und hinten zu viele einfache Fehler, kommen auch nicht gut in den Rückzug. Wir wechseln früh den Torhüter. Lukas Diedrich gibt uns ein paar Bälle, das bringt genauso Stabilität rein wie Sören Steinhaus, dessen Hereinnahme uns sehr gutgetan hat. Trotzdem hat Berlin eine unglaubliche Qualität im Tempospiel und Eins-gegen-Eins.

Wir machen es aber in der ersten Halbzeit gut. Bis auf den letzten Angriff – das war zu unclever. Nach der Halbzeit kommen wir gut raus, haben sogar die Chance auf die Führung. Im Anschluss verlieren wir leider komplett den Faden. Deswegen fällt die Niederlage auch so hoch aus. Das ist ärgerlich und nervt uns alle, weil es nicht nötig gewesen wäre. Wenn wir das Spiel länger offenhalten, wird es vielleicht eng.

Trotzdem können wir mit den ersten 40 Minuten sehr einverstanden sein, mit den letzten 20 allerdings überhaupt nicht. Jeder muss das jetzt für sich selbst aufarbeiten. Wir haben am Mittwoch eine schöne Aufgabe zu Hause gegen Erlangen. Da bin ich mir sicher, dass wir mit der Leistung aus den ersten 40 Minuten zwei Punkte holen.“

(red/jak)